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Hochwachten

Chutzen

Ausschnitt eines Hochwachtenplans. Lavierte Federzeichnung von Johannes Haller, um 1620 (Zentralbibliothek Zürich).
Ausschnitt eines Hochwachtenplans. Lavierte Federzeichnung von Johannes Haller, um 1620 (Zentralbibliothek Zürich). […]

Um die Truppen zu mobilisieren, gab man im Bernbiet ab Mitte des 15. Jahrhunderts, in der Urschweiz ab 1529 Feuerzeichen von Berg zu Berg weiter. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde das Netz der in optischer Verbindung stehenden Signalpunkte (eine Hochwacht wird im Kanton Waadt signal genannt) ausgebaut. Bern zählte zwischen Rhein und Genfersee 156 Chutzen, Thurgau 51 Hochwachten, Freiburg 33, Zürich 23, Luzern 17. Zur Ausrüstung einer Hochwacht gehörten eine Wachthütte, ein Visierinstrument, eine schwenkbare Harzpfanne an galgenartigem Gerüst, ein Mörser sowie dürres Holz. Bei Nacht signalisierte man mit Feuer, bei Tag mit Rauch, bei Nebel mit dem Mörser. Das Hochwachtensystem kam 1870 im Zug des Deutsch-Französischen Kriegs letztmals zum Einsatz. Flurnamen wie Guggershörnli, Hochwacht, Pfannenstiel, Wachthubel und Signal de Bougy, de Morrens, de Sauvabelin, de Chexbres sowie die Hochwachthütte ob Langnau im Emmental erinnern an das einstige Alarmsystem, das zu den ältesten militärischen Techniken der Menschheit zählt.

Quellen und Literatur

  • G.J. Peter, Ein Beitr. zur Gesch. des zürcher. Wehrwesens im 17. Jh., 1907
  • E. Mottaz, Dictionnaire historique, géographique et statistique du canton de Vaud 2, 1921, 661 f. , (mit Liste der Hochwachten im Kt. Waadt)
  • 100 Jahre elektr. Nachrichtenwesen in der Schweiz 1, 1952
Weblinks

Zitiervorschlag

Peter Ziegler: "Hochwachten", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.12.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008621/2007-12-18/, konsultiert am 29.03.2024.