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August Ernst vonSteigentesch

12.1.1774 Hildesheim (Niedersachsen), 30.12.1826 Wien, katholisch. August Ernst von Steigentesch stand 1789-1809 in österreichischem Militärdienst, ab 1804 wurde er mit diplomatischen Missionen betraut. 1808 gehörte er zum Freundeskreis der sich in Wien aufhaltenden Germaine de Staël. 1813 war Steigentesch Generaladjutant des österreichischen Oberkommandierenden Fürst Karl Philipp von Schwarzenberg, als dieser unter Verletzung der schweizerischen Neutralität seinen Feldzug gegen Frankreich durch die Schweiz führte. Nach der Rückkehr Napoleons I. von der Insel Elba wurde Steigentesch von Staatskanzler Klemens Wenzel von Metternich im April 1815 als Militärbevollmächtigter an die Tagsatzung nach Zürich geschickt, um die Aktionen der eidgenössischen Armee und der Alliierten zu koordinieren. Zusammen mit den alliierten Gesandten gelang es ihm, am 20. Mai 1815 die Eidgenossenschaft zum Beitritt zur alliierten Koalition zu bewegen. Am 14. Juni begann der Einmarsch der Truppen ins Wallis, am 25. Juni der Durchzug bei Basel und am 3. Juli folgte der von Steigentesch geförderte Ausfall der eidgenössischen Armee in die Freigrafschaft (Burgunderfeldzug). Im Juli verliess er die Schweiz und setzte seine diplomatische Karriere fort. Er verfasste neben literatur- und militärwissenschaftlichen Schriften auch Gedichte, Erzählungen und Lustspiele, die auch in der Schweiz aufgeführt wurden. Hans Georg Nägeli vertonte um 1815 sein Gedicht "Der Hain, worin sich Tag und Dunkel".

Quellen und Literatur

  • HbSG 2, 885-889
  • ÖBL 13, 144
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 12.1.1774 ✝︎ 30.12.1826
Systematik
Politik (1790-1848)

Zitiervorschlag

Marco Jorio: "Steigentesch, August Ernst von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.01.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/046706/2013-01-10/, konsultiert am 28.03.2024.