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IlseLevien

3.2.1849 Hamburg, 3.12.1908 Genf, prot., Deutsche. Tochter des Carl Heinrich Eduard und der Maria Therese Antoinette geb. Gentzsch. Ledig. 1865 Lehrerinnenexamen. 1869-83 Lehrerin am Hamburger Paulsenstift. 1882 begann L. unter dem Pseudonym Ilse Frapan schriftstellerisch tätig zu sein. 1883-84 besuchte sie in Stuttgart die Vorlesungen von Friedrich Theodor Vischer und trat mit den Literaten Paul Heyse und Julius Rodenberg in Verbindung. 1892 zog sie mit ihrer Lebensgefährtin Emma Mandelbaum, einer russ. Jüdin, nach Zürich. Sie studierte Biologie und Zoologie und engagierte sich in Kreisen der Frauenrechtlerinnen und Sozialisten. 1898 kam ihre Erzählung "Wir Frauen haben kein Vaterland" heraus; ihr Roman "Arbeit" (1903) löste einen Protest der Zürcher Ärzteschaft aus. Der einsetzende literar. Erfolg befreite sie aus finanzieller Not. 1898-1907 war L. mit dem armen. Publizisten Iwan Akunoff verbunden und nannte sich Frapan-Akunian.1901 zog sie nach Genf, wo sie als polit. Rednerin auftrat und in "Retter der Moral" (1905) die Prostitution thematisierte. An Magenkrebs erkrankt und verarmt, nahm sie sich zusammen mit Emma Mandelbaum das Leben. L.s Werk umfasst achtzehn Novellenbände, Gedichte, zwei Dramen, vier Romane, Kinder- und Jugendgeschichten sowie Übersetzungen v.a. aus dem Russischen.

Quellen und Literatur

  • Lex. der Frau 1, 1953, 1098, (mit Werkverz.)
  • C. Kraft-Schwenk, Ilse Frapan, 1985
Weblinks
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Kurzinformationen
Variante(n)
Ilse Frapan (Pseudonym)
Ilse Frapan-Akunian (Pseudonym)
Elise Therese Levien (Taufname)
Lebensdaten ∗︎ 3.2.1849 ✝︎ 3.12.1908

Zitiervorschlag

Angelica Baum: "Levien, Ilse", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.01.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/045907/2008-01-18/, konsultiert am 29.03.2024.