de fr it

Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM)

1871 liess Charles Brown in Winterthur das erste SLM-Werk nach Plänen von Ernst Georg Jung errichten. Nach dem Bau erster Zahnraddampflokomotiven wirkte die SLM als Generalunternehmerin für Tramwaysysteme. 1882 wurde ein zweites Werk mit Arbeiterhäusern vollendet, 1928 ein drittes. Mit 3'000 Angestellten erreichte die Belegschaft nun den Höchststand. Um 1890 war die SLM in der Schweiz marktführend im Bau von Dampflokomotiven, gab aber den Bau von Elektrolokomotiven vor dem Durchbruch an Rieter und die Maschinenfabrik Oerlikon (MFO) ab. Neben Dampflokomotiven (2'730 Stück bis 1952, Wiederaufnahme der Produktion 1992) fertigte die SLM die mechan. Teile fast aller schweiz. Elektrolokomotiven (elektr. Ausrüstung BBC, MFO und Sécheron), baute Kessel und ein breites Sortiment an Maschinen (Dieselmotoren, Pumpen, Traktoren). 1961 fusionierte sie mit Sulzer unter Aufgabe des Motoren-, Kompressoren- und Apparatebaus, der Schmiede und Graugussherstellung. Hervorragende Produkte waren 1893 die Schnellzugsdampflokomotive A ⅗ für die Gotthardbahn, 1935 der Rote Pfeil für die SBB, 1939 die sog. Landilok und 1995 die stärkste vierachsige Lokomotive der Welt (Re 465). 1998 erfolgte die Änderung des Firmennamens in Sulzer-Winpro und der Verkauf von Abteilungen (Drehgestellbau an Stadler, Engeneering an ABB). Die Belegschaft wurde auf 350 Personen reduziert. Drei leitende Mitarbeiter von Sulzer übernahmen 2001 die Produktion der ehem. SLM und gründeten die Firma Winpro AG. Sie fertigt Maschinenteile, Systeme und Anlagen und ist im Fahrzeugbau tätig (2002 170 Mitarbeiter).

Quellen und Literatur

  • H.-P. Bärtschi et al., Basis: Produktion, 2002, 119-150, 172-185
Weblinks

Zitiervorschlag

Hans-Peter Bärtschi: "Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.10.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041823/2012-10-30/, konsultiert am 29.03.2024.