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Schweizerische Kreditanstalt (SKA)

Plakat des Ateliers Häusler für die Schweizerische Kreditanstalt, die kurz zuvor in ein Gebäude am Bundesplatz in Bern eingezogen war, um 1920 (Schweizerische Nationalbibliothek).
Plakat des Ateliers Häusler für die Schweizerische Kreditanstalt, die kurz zuvor in ein Gebäude am Bundesplatz in Bern eingezogen war, um 1920 (Schweizerische Nationalbibliothek).

Im benachbarten Ausland entstanden um die Mitte des 19. Jh. mehrere auf nationaler Ebene operierende Kreditinstitute, wie z.B. der Crédit Mobilier 1852 in Frankreich oder die Gruppe der "vier D" (Darmstädter-, Diskonto-, Dresdner und Dt. Bank) 1853 in Deutschland (Kredit). Diesen Beispielen folgend, gründeten Textilindustrielle und Politiker unter der Leitung von Alfred Escher 1856 die SKA in Zürich, die rasch zur grössten schweiz. Handelsbank aufstieg. Sie pflegte besonders die Kreditvergabe an kommerzielle Kunden sowie das Emissionsgeschäft. Dabei erlangte sie insbesondere für die Eisenbahnfinanzierung erhebl. Bedeutung. Mitte der 1860er Jahre erfolgte eine tiefgreifende Reorganisation, die wegen Verlusten im Kreditgeschäft und Fehlspekulationen nötig geworden war. Die wirtschaftl. Depression der 1880er Jahre überstand die SKA ohne schweren Schaden. Sie beteiligte sich 1879 u.a. an der Gründung und Leitung der Schweiz. Eisenbahnbank, 1890 an der Bank für oriental. Eisenbahnen und 1895 an der Bank für elektr. Unternehmungen, der späteren Elektrowatt. 1905 begann die SKA mit der Errichtung von Filialen im Inland. Das internat. Geschäft erlitt durch den l. Weltkrieg einen Rückschlag, konnte danach aber wieder ausgeweitet werden. Die Schwierigkeiten während der Bankenkrise der 1930er Jahre und des 2. Weltkriegs überstand die SKA vergleichsweise gut. Sie erfuhr anschliessend ein rasantes Wachstum und dehnte die Zahl der Geschäftsstellen im In- und Ausland massiv aus.

Plakat der Werbeagentur Gérard Miedinger, 1974 (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste).
Plakat der Werbeagentur Gérard Miedinger, 1974 (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste).

Der 1977 aufgedeckte Chiasso-Skandal, aus dem ein Verlust von ca. 1,4 Mrd. Fr. für das Unternehmen resultierte, führte kurzzeitig zu einem Verlust an Vertrauen in das Unternehmen und markierte zugleich den strateg. Übergang zum international ausgerichteten Finanzkonzern. 1989 wurde die SKA Tochtergesellschaft der CS Holding, zu der auch die CS First Boston, Fides, Elektrowatt, CS Life und die 1990 übernommene Bank Leu gehörten. 1993 stiess die Schweizerische Volksbank zur Holding. Im Rahmen einer weiteren Reorganisation und Umbenennung der CS Holding ging die SKA 1997 in der Credit Suisse Group (CSG) auf. Im gleichen Jahr erfolgte der Zusammenschluss mit den Winterthur Versicherungen. Ende 2000 beschäftigte die CSG weltweit rund 80'000 Mitarbeiter, gut 28'000 davon arbeiteten in der Schweiz.

Quellen und Literatur

  • W.A. Jöhr, Schweizerische Kreditanstalt 1856-1956, 1956
  • Handbook on the History of European Banks, 1994
  • J. Jung, Von der Schweizerischen Kreditanstalt zur Credit Suisse Group, 2000
  • Zwischen Bundeshaus und Paradeplatz, hg. von J. Jung, 2001
Weblinks
Kurzinformationen
Variante(n)
SKA

Zitiervorschlag

Jan-Henning Baumann: "Schweizerische Kreditanstalt (SKA)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.11.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041821/2012-11-27/, konsultiert am 18.04.2024.