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Mirchel

Politische Gemeinde des Kantons Bern, Verwaltungskreis Bern-Mittelland. Die Kleingemeinde im oberen Kiesental im Emmental umfasst das Dorf Mirchel, den Weiler Gmeis sowie Hofgruppen und Einzelhöfe. 1320 Mirchlon. 1764 250 Einwohner; 1850 421; 1900 474; 1950 447; 2000 491; 2010 571.

Aus der Latènezeit wurden am Galgenhubel-Äbnit ein Grab mit Beigaben und in Neuhus-Ruscheli Eisenmassel gefunden. Mirchel gehörte zum Niedergericht der Freiherrschaft Signau, ab 1529 zur bernischen Landvogtei Signau, hochgerichtlich zum Landgericht Konolfingen (ab 1803 Oberamt, 1831-2009 Amtsbezirk Konolfingen). Es pflegte eine Wald- und Weidegemeinschaft mit Dorfgemeinden des oberen Kiesentals, löste sich aber 1679 von dieser und teilte seine Allmend auf die Höfe auf. Mirchel gehört zur Kirchgemeinde Grosshöchstetten und bildet seit 1961 einen Pfarrkreis mit Zäziwil. Da die in den 1970er Jahren einsetzende Bautätigkeit auf das Ortsbild Rücksicht nahm, wirkt die Gemeinde immer noch bäuerlich. Der Gasthof Appenberg wurde ab 1977 zu einem überregionalen Kultur-, Schulungs- und Ferienzentrum auf- und ausgebaut. Zwei Drittel der Erwerbstätigen waren 2000 Wegpendler, vor allem in die Nachbargemeinden und die Region Bern.

Quellen und Literatur

  • F. Häusler, Das Emmental im Staate Bern bis 1798, 2 Bde., 1958-1968
  • S. Brenner, Bauinventar der Gemeinde Mirchel, 1992
Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
1320: Mirchlon

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Mirchel", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 21.10.2019. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000363/2019-10-21/, konsultiert am 29.03.2024.