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Chevenez

Ehemalige politische Gemeinde JU, Bezirk Pruntrut, 2009 mit Damvant, Réclère und Roche-d'Or zur neuen Gemeinde Haute-Ajoie fusioniert. In einem Tal mit unterird. Fluss (mit einem Trichter bei Creugenat). 814 Chaviniacus. 1850 952 Einw.; 1870 965; 1900 901; 1930 794; 1950 865; 2000 665; 2008 662.

Chevenez: Situationskarte 2008 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.
Chevenez: Situationskarte 2008 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.

Befestigter Felsvorsprung (evtl. aus der Jungsteinzeit). Sarkophage aus merowing. Zeit. Vom 9. Jh. bis 1793 hatte zuerst die Abtei, dann das Chorherrenstift Saint-Ursanne bedeutenden Besitz in C. 1474-1793 gehörte C. zum Fürstbistum Basel. Es war Hauptort des gleichnamigen Meieramts, das sieben Dörfer der Haute-Ajoie umfasste. In den Landestroublen 1730-40 stand C. an der Spitze der Bewegung (Jean-Pierre Riat). Unter franz. Herrschaft war es 1800-02 Hauptort des canton (Bezirk) im Arrondissement Pruntrut (Dep. Haut-Rhin). 1815-1978 gehörte es zum bern. Oberamt bzw. zum Bez. Pruntrut. 1836 wurde C. zur Gemischten Gemeinde. Die im 12. Jh. erstmals erwähnte Pfarrei war bis 1779 Teil des Erzbistums Besançon. Das Kollaturrecht lag beim Chorherrenstift Saint-Ursanne. Der Chor der Mauritiuskirche stammt aus dem Jahre 1632, das Schiff wurde 1841-44 gebaut, die Kapelle 1868 neu errichtet. 1764, 1796 und 1802 zerstörten Brände das Dorf. Im 19. Jh. siedelten sich Betriebe der Uhrmacherei an. 1980 wurde eine Maschinenfabrik eröffnet.

Quellen und Literatur

  • J.-P. Prongué, La prévôté de Saint-Ursanne du XIIIe au XVe siècle, 1995, 156-163
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Dominique Prongué: "Chevenez", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.06.2020, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002983/2020-06-04/, konsultiert am 29.03.2024.