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Courfaivre

Ehemalige politische Gemeinde JU, Bezirk Delsberg, 2013 mit Bassecourt, Glovelier, Soulce und Undervelier zur neuen Gemeinde Haute-Sorne fusioniert. Das Dorf liegt an der Strasse Delsberg-Glovelier am rechten Ufer der Sorne. Seit 1876 Bahnhof der Eisenbahnlinie Delsberg-Pruntrut. 1147 Curfavro. 1675 240 Kommunikanten; 1818 554 Einw.; 1850 668; 1870 595; 1900 659; 1910 777; 1950 1214; 2000 1537; 2010 1609; 2012 1600.

Courfaivre: Situationskarte 2012 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.
Courfaivre: Situationskarte 2012 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.

Mehrere archäol. Fundstätten, u.a. Tonscherben aus der späten Bronze- und der Eisenzeit, röm. Überreste, darunter ein Münzdepot aus dem 1. Jh. n.Chr. und eine gläserne Urne sowie mehrere Friedhöfe aus dem FrühMA. 1147 besass die Zisterzienserabtei Lützel mehrere Güter in C. Bis 1792 war C. eines der dreizehn freien Dörfer des Delsberger Tals, einer Herrschaft des Fürstbistums Basel, gehörte dann 1793-1800 zum franz. Dep. Mont-Terrible, 1800-1813 zum Dep. Haut-Rhin und 1815-1978 zum Berner Oberamt bzw. Amtsbez. Delsberg. C. wurde 1853 eine Gemischte Gemeinde. Die Pfarrei wird erstmals 1327 erwähnt. Die dem hl. Germain von Auxerre gewidmete Kirche, 1701-02 wieder aufgebaut, wurde 1953-54 renoviert. Fernand Léger gestaltete 1954 die Kirchenfenster, Jean Lurçat 1957 die Wandbehänge im Chor und Remo Rossi 1953 den Tabernakel. C. blieb bis Ende des 19. Jh. ein Bauerndorf. Die 1893 gegründete Rad-, Motorrad- und Maschinenfabrik Condor gewann v.a. in der Zwischenkriegszeit an Grösse und wurde zum wichtigsten Unternehmen des Dorfes (im Jahr 2000 rund 60 Arbeitnehmer). Einige Uhrenateliers und Werkstätten für Maschinen- und Metallbau kamen in den 1950er Jahren hinzu. 1990 stellte die Industrie 60% der Arbeitsplätze.

Quellen und Literatur

  • Au moulin de Courfaivre pendant la Révolution française, hg. von J.-N. Barbier, M. Babey, 1981
  • L. Vautrey, Notices historiques sur les villes et les villages du Jura bernois 5, 1881, 111-174 (Neudr. 1979)
  • J.-P. Bovée, Etude démographique d'un village de l'ancien évêché de Bâle: Courfaivre au XVIIIe siècle, Liz. Genf, 1978
  • N. Pousaz et al., Sites protohistoriques à Courfaivre et âge du bronze dans le Jura (Suisse), 1994
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

François Kohler: "Courfaivre", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.07.2020, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002934/2020-07-02/, konsultiert am 16.04.2024.