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Otto RudolfSalvisberg

Porträt des Architekten, um 1930 (ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv).
Porträt des Architekten, um 1930 (ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv).

19.10.1882 Köniz, 23.12.1940 Arosa, ref., von Mühleberg. Sohn des Rudolf, Bauern und Mühlebetreibers, und der Elise geb. Maurer. Neffe des Friedrich (->). 1912 Emma Marie Roloff, Tochter des Friedrich. Bauzeichnerlehre am Technikum Biel, 1904 Abschluss. Stud. bei Friedrich von Thiersch in München, 1905-08 Mitarbeit im Büro von Curjel & Moser in Karlsruhe, danach bei versch. Architekten in Berlin. 1914 Gründung eines eigenen Büros. In Berlin arbeitete S. ab 1910 mit Otto Brechbühl zusammen und realisierte mit ihm mehrere Wohnsiedlungen sowie 1926-28 mit Hugo Häring und Bruno Taut die Gehag-Siedlung Onkel Toms Hütte in Zehlendorf. Mit Brechbühl gründete S. ein Büro in Bern, das den ersten Preis für das 1926-29 erbaute Lory-Spital erhielt und wegweisend für die moderne Spitalarchitektur werden sollte. In Bern verwirklichte er zudem 1929-30 das Säuglingsheim Elfenau und 1928-31 diverse Universitätsinstitute. 1929 wurde S. gegen den Vertreter der Avantgarde Hans Schmidt als Nachfolger Karl Coelestin Mosers an die ETH Zürich berufen. Beim Bau eines Lehrgebäudes, eines Maschinenlaboratoriums und eines Kesselhauses 1930-35 für die ETH Zürich wandte er funktionalist. Prinzipien an. In Basel erbaute S. die First Church of Christian Scientists, ab 1935 Verwaltungs- und Fabrikbauten der Hoffmann-La Roche sowie weitere Anlagen derselben Firma in Welwyn (bei London) und Mailand. Für sein letztes Werk, den 1939-40 errichteten Bleicherhof in Zürich, entwickelte er eine Rasterfassade, die zum Vorbild für den Geschäftsbau der Nachkriegszeit wurde. S. gilt als namhafter Vertreter einer gemässigten schweiz. Moderne.

Quellen und Literatur

  • Grundlagen der Gestaltung im Krankenhaus, 1934
  • ETH-GTA, Nachlass
  • C. Lichtenstein et al., O.R. S.: die andere Moderne, 21995, (mit Bibl. und Werkverz.)
  • A.L. Bieri, Robert Spreng und seine Fotodokumentation zu O.R. S.s Verwaltungsgebäude der F. Hoffmann-La Roche AG, Basel, 2001
  • A.L. Bieri, Otto Rudolf S. und der Wohngarten der 20er Jahre, 32004
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 19.10.1882 ✝︎ 23.12.1940

Zitiervorschlag

Thomas Freivogel: "Salvisberg, Otto Rudolf", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.06.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/027410/2012-06-26/, konsultiert am 29.03.2024.