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Franz vonSales

Bildnis Franz von Sales. Öl auf Leinwand eines unbekannten Künstlers, postum im Stil der römischen Schule gemalt, um 1665 (Privatsammlung).
Bildnis Franz von Sales. Öl auf Leinwand eines unbekannten Künstlers, postum im Stil der römischen Schule gemalt, um 1665 (Privatsammlung).

21.8.1567 Thorens (Savoyen), 28.12.1622 Lyon, kath., aus Savoyen. Sohn des François, Frh. von Thorens, Mitherrn von S. und Balleyson, und der Françoise de Sionnas. Bruder des Jean-François (->). S. besuchte die Kollegien in La Roche (Savoyen, 1573-75) und Annecy (1575-78). Gemäss dem Wunsch seines Vaters sollte er eine Verwaltungslaufbahn absolvieren. Er studierte 1578-88 am Jesuitenkollegium Clermont in Paris Rechtswissenschaften und empfing 1578 die Tonsur. Nach der Lektüre der Prädestinationslehre geriet er in eine Lebenskrise, worauf er zusätzlich Theologie studierte. Ab 1588 an der Univ. Padua, promovierte er 1591 zum Doktor beider Rechte. 1592 wurde er Anwalt des savoy. Senats, bevor er zum Senator ernannt wurde. Nach einer weiteren Krise wandte sich S. endgültig der Religion zu. 1593 war er Dompropst von Genf in Annecy und erhielt die vier niederen und die drei höheren Weihen. 1594-97 beteiligte er sich an der Rekatholisierung des Chablais. 1594 war er Pfarrer von Corsier (GE), 1597 Schaffner der Pfarrei Le Petit-Bornand (Savoyen). 1602 wurde er auf Vorschlag von Hzg. Karl Emmanuel von Savoyen zum Titularbischof von Nikopolis und Koadjutor mit Nachfolgerecht des Bf. von Genf ernannt, der damals in Annecy residierte. Noch im selben Jahr trat er dessen Nachfolge an. Als Seelsorger und hervorragender Prediger reformierte er die Diözese und setzte sich für die Wiedereinführung des kath. Glaubens im Pays de Gex ein. 1610 gründete er mit Johanna Franziska von Chantal in Annecy das Schwesterninstitut der Heimsuchung Marias, das 1618 zum Orden erhoben wurde (Visitantinnen). Angeregt durch den Austausch mit den Ordensschwestern verfasste er das Werk "Les vrays entretiens spirituels" (1629 erschienen, "Geistl. Gespräche" 1958). Dieses und die 1609 erschienene "Introduction à la vie dévote" ("Anleitung zum frommen Leben", bekannt unter dem Titel "Philothea [...]" 1786), die Briefe an seine Cousine enthielt, sowie der auf myst. Erfahrungen beruhende "Traité de l'amour de Dieu" von 1616 ("Über die Gottesliebe" 1958) bilden das Fundament seiner spirituellen Gedankenwelt. S. wurde 1661 selig und 1665 heilig gesprochen. 1877 folgte die Erhebung zum Kirchenlehrer.

Quellen und Literatur

  • Werke, 12 Bde., 1957-83
  • HS I/3, 249-253
  • D. Koster, Franz von S., 2002
  • A. Ravier, François de S., un sage et un saint, 52003
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 21.8.1567 ✝︎ 28.12.1622

Zitiervorschlag

Sandra Coram-Mekkey: "Sales, Franz von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.02.2011, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/025697/2011-02-09/, konsultiert am 29.03.2024.