de fr it

Tannay

Polit. Gem. VD, Bez. Nyon. Haufendorf auf einer Terrasse über dem Genfersee, zwischen den Strassen Genf-Saint-Cergue und Genf-Lausanne. 1390 Taney. 1764 113 Einw.; 1850 160; 1900 135; 1950 251; 2000 1'227. Reste einer galloröm. Siedlung. Im MA war T. Teil der Herrschaft Coppet. 1666 stritten die Dorfbewohner von T. mit dem Frh. von Coppet um ein Gut bei Veytay an der Grenze zu Mies. Unter bern. Herrschaft 1536-1798 gehörte T. zur Landvogtei Nyon, ab 1798 zum gleichnamigen Bezirk. T. war immer nach Commugny kirchgenössig. Das sog. Schloss (heute Gemeindehaus) wurde 1649 erbaut. Einer der mehrheitlich aus dem Pays de Gex stammenden Hugenottenflüchtlinge, die T. aufnahm, war Jean Delor. Dessen Nachkommen eröffneten eine im 19. Jh. erfolgreiche Uhrenfabrik. Bis 1849 führte T. die Schule gemeinsam mit Mies. 1883 wurde die Molkerei- und Käsereigenossenschaft Mies-T. gegründet. 1858 erhielt das Dorf eine Haltestelle an der Bahnlinie Genf-Lausanne. Bis 1950 auf die Landwirtschaft und den Weinbau ausgerichtet, wandelte sich T. bis zum Beginn des 21. Jh. zur Wohngemeinde für eine wohlhabende, in Genf arbeitende Bevölkerung. T. verfügt über eine Bootswerft und einen Freizeithafen.

Quellen und Literatur

  • J. Plojoux et al., Chronologie de T., Ms., o.J. (ACV)
  • Commune de T.: rénovation et reconversion du château, 1985
  • Districts d'Aubonne, Cossonay, Grandson, Morges, Nyon, Orbe, Rolle, La Vallée et Yverdon, 1994, 141 f.

Zitiervorschlag

Germain Hausmann: "Tannay", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.07.2011, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002521/2011-07-04/, konsultiert am 28.03.2024.