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Arogno

Politische Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Lugano, im Val Mara gelegen. Arogno umfasst das auf einer Hochebene, 2 km westlich der italienischen Grenze situierte gleichnamige Dorf sowie zahlreiche Weiler, darunter Pugerna. 1591 ca. 380 Einwohner; 1670 478; 1850 756; 1900 1075; 1950 820; 2000 969; 2010 934; 2020 965.

Arogno: Situationskarte 2022 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.
Arogno: Situationskarte 2022 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2022 HLS.

Arogno ist seit der ausgehenden Antike besiedelt. Aufgrund seiner strategischen Lage an der Transitachse zwischen der Gerichtsherrschaft Seprio und der Isola Comacina wurde Arogno während der langobardischen Epoche zu einer bedeutenden befestigten Garnison ausgebaut. 859 wird das Mailänder Kloster Sant'Ambrogio als Besitzer von Gütern in Arogno erwähnt. Die Pfarrkirche von San Stefano (ursprünglich San Nicolao, 810 erwähnt) löste sich 1581 von der Mutterkirche Riva San Vitale. 1591 bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts bestand eine Niederlassung der Ursulinen. Östlich von Arogno liegt die romanische Michaelskapelle, die im Barock eine starke Umgestaltung erfuhr. Am 24. Februar 1798 schloss sich Arogno der Republik Riva San Vitale an. Ab 1797-1798 trug Arogno wiederholt territoriale Konflikte mit Campione d'Italia aus, die erst 1861 durch ein Abkommen beigelegt werden konnten. Die Gemeinde, die insbesondere von Ackerbau und Viehzucht, den Einnahmen aus periodisch erfolgender Emigration (Baugewerbe) und für kurze Zeit vom Kohleabbau lebte, erhielt durch die Eröffnung zweier Fabriken zur Rohwerk-Herstellung von Uhren (1873, 1888) wichtige wirtschaftliche Impulse. Während Jahrzehnten waren diese die bedeutendsten Industriebetriebe des Tessins in diesem Sektor. Heute ist die Bevölkerung vor allem im tertiären Bereich tätig (zahlreiche Wegpendler).

Quellen und Literatur

  • Il Comune, 1974, 9-23
  • Origine de la Fabrique d'Ebauches d'Arogno, 1977
  • G. Mondada, «Sindicato ed ordini particolari dell'onorando comune d'Arogno », in BSSI, 1984, 31-44
  • L. Pedrini Stanga, I Colomba di Arogno, 1994, 17-33
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Antonio Gili: "Arogno", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.08.2023, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002133/2023-08-09/, konsultiert am 28.03.2024.