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Vogorno

Ehemalige Gemeinde des Kantons Tessin, Bezirk Locarno, im Verzascatal gelegen, 2020 mit Brione Verzasca, Corippo, Frasco, Sonogno sowie Lavertezzo Valle (Lavertezzo) und Gerra Valle (Cugnasco-Gerra) zur Gemeinde Verzasca fusioniert. Vogorno umfasste am linken Talhang über dem gleichnamigen Stausee ein weitläufiges Gebiet mit mehreren Weilern und – auf der rechten Talseite – bis 1822 auch Corippo. 1234 Vegorno. 1596 600 Einwohner (mit Corippo); 1850 658; 1900 661; 1950 364; 1970 252; 2000 304; 2010 283; 2019 270.

Vogorno: Situationskarte 2019 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.
Vogorno: Situationskarte 2019 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.

Die in Vogorno zutage getretenen 24 Schalensteine sind nicht sicher datiert. Ab dem Mittelalter gehörte die Dorfgenossenschaft zur Nachbarschaft der Talgemeinde Verzasca und teilte deren Schicksal. Sie war ab 1235 als Gemeinde erwähnt. Die 1235 errichtete Kirche San Bartolomeo, die Mutterkirche des Tals, wurde mehrmals umgebaut und 1999-2001 renoviert. Bis 1952 war sie Pfarrkirche und wurde dann von der 1626 erbauten Kirche Sant’Antonio abgelöst. Ackerbau und Weidewirtschaft herrschten vor. Die Transhumanz betrieben die Bewohner ab dem 14. Jahrhundert, indem sie den Winter regelmässig mit ihrem Vieh in der Magadinoebene verbrachten. Eine Rolle spielte ab dem 16. Jahrhundert auch die saisonale, später die dauerhafte Auswanderung, die ab 1850 vor allem nach Übersee erfolgte. 1961-1965 wurde in Vogorno eine der höchsten Staumauern der Schweiz (Stauwerke) erstellt. Im Stausee, der das Landschaftsbild veränderte, versanken einige Häuser sowie viel Acker- und Weideland.

Quellen und Literatur

  • Bianconi, Giovanni: Valle Verzasca, 1966 (19803).
Von der Redaktion ergänzt
Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
1234: Vegorno

Zitiervorschlag

Daniela Pauli Falconi: "Vogorno", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 25.03.2021, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/002129/2021-03-25/, konsultiert am 29.03.2024.