de fr it

Sitterdorf

Ehem. Ortsgem. TG, seit 1997 Teil der polit. Gem. Zihlschlacht-S., Bez. Weinfelden. S. liegt an der Sitter zwischen Bischofszell und Amriswil. 1803-1996 war S. eine Ortsgem. der Munizipalgem. Zihlschlacht. 787 Sidruna. 1831 582 Einw.; 1850 695; 1900 738; 1950 850; 1990 982. 1861 röm. Villa ausgegraben. Ab 787 gehörte der Hof S. zum Kloster St. Gallen, ab 898 zu St. Mangen in St. Gallen. Die Truchsessen von Singenberg waren bis um 1250 mit der Vogtei belehnt. Vom 15. Jh. bis 1798 standen Niedergericht, Appellation und Mannschaftsrecht des Malefizgerichts von S. dem Abt von St. Gallen zu. Die ab 1215 erw. Kirche St. Martin wurde 1515 neu errichtet und 1964 renoviert. Die Kollatur kam 1419 an die Ryff, 1570 an die von Hallwyl und 1734 an die Abtei St. Gallen. Nach der Reformation 1528 wurde die Messe 1567 wieder eingeführt und die Kirche bis 1961 simultan genutzt. S. baute Getreide in drei Zelgen an; ab 1277 sind Mühlen erwähnt. Ab dem 19. Jh. wurden Vieh- und Milchwirtschaft (Käsereien) sowie Obst- und Gartenbau betrieben. Arbeit boten das Gewerbe, u.a. die Papierfabrikation in Degenau, Stickereien und 1920-34 eine Schuhfabrik. Seit 1963 besteht das Flugfeld.

Quellen und Literatur

  • Kdm TG 3, 1962, 491-509
  • P. Etter, Von Sidrona nach Sitrundorf und die Herren von Singenberg, 1987
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Erich Trösch: "Sitterdorf", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.01.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001885/2013-01-24/, konsultiert am 28.03.2024.