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Usterbrand

Bedeutendster Fall eines Maschinensturms in der Schweiz. Am 22. November 1832, dem Tag der Gedenkfeier des Ustertags von 1830, zerstörte eine aufgebrachte Menge die Mechanische Spinnerei und Weberei Corrodi & Pfister in Oberuster. Hintergrund war die Notlage der Kleinfabrikanten (Tüchler) und Heimweber aus dem Zürcher Oberland. Sie hatten durch ihren Aufmarsch am Ustertag zum Sturz der konservativen stadtzürcherischen Regierung beigetragen, doch war der neue liberale Grosse Rat auf ihre im "Uster-Memorial" festgehaltene Forderung nach einem Verbot der Webmaschinen nicht eingegangen. Die Kleinfabrikanten und Heimarbeiter scheinen aber an der Tat nicht führend beteiligt gewesen zu sein. Am Tatort und im Zürcher Oberland wurden 75 Personen verhaftet, 1833 die Hauptschuldigen zu langjähriger Kettenstrafe verurteilt, 1839 nach dem Züriputsch aber amnestiert. 1835 verabschiedete der Grosse Rat ein Gesetz zum Schutz des Eigentums.

Quellen und Literatur

  • F.L. Keller, Die gewaltsame Brandstiftung in Uster am 22. Nov.1832, 1833
  • A. Hauser, «Der Maschinensturm von Uster», in ZTb 1958, 1957, 107-116
  • A. Bauhofer, «Der Brand von Uster und das Gesetz zum Schutze des Eigentums», in ZTb 1965, 1964, 84-96
  • E. Bucher, «Ein sozio-ökonom. und ein polit. Kapitel aus der Regeneration», in SZG 32, 1982, 5-124
Weblinks

Zitiervorschlag

Markus Bürgi; Bruno Schmid: "Usterbrand", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.02.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/016530/2013-02-19/, konsultiert am 18.04.2024.