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Verdabbio

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Graubünden, Kreis Roveredo, Bezirk Moesa, seit 2017 mit Leggia Teil der Gemeinde Grono. Verdabbio umfasste auch den Ortsteil Piani di Verdabbio und wurde durch die Gemeinde Cama in zwei Teile zerschnitten. Der Hauptteil Verdabbios mit dem Dorfkern und Piani di Verdabbio liegt am rechten Talabhang des Misox, während sich der andere Teil in höherer Lage auf der linken Talseite befindet. 1203 Vertabio. 1802 145 Einwohner; 1850 198; 1900 185; 1950 177; 2000 164.

Im Föhrenwald oberhalb des Dorfs wurde einer der grössten Schalensteine der Schweiz gefunden. Im Hochgericht Misox gehörte Verdabbio zur mittleren Squadra und zum Vikariat Roveredo. Die 1219 erstmals erwähnte Pfarrkirche San Pietro wurde im 17. Jahrhundert erweitert. Während Jahrhunderten ernährte sich die Bevölkerung von der Landwirtschaft oder wanderte aus, als Händler nach Deutschland, als Flachmaler nach Frankreich oder als Glaser in verschiedene europäische Länder. 1836 entstand in Piani di Verdabbio eine heute stillgelegte Eisenhütte, die Società a Marca-Schenardi e Comp., die zuerst Werkzeuge, unter anderem Sensen und Sicheln, herstellte und im 20. Jahrhundert Geräte aus Stahl für den Strassenbau und die Nutzung der Wasserenergie in der Region lieferte.

Quellen und Literatur

  • R. Boldini, «Itinerari artistici del Moesano», in QGI 59, 1990, 142-152, 247-260
  • M. Tognola et al., Verdabbio, 2007, 7-13
Von der Redaktion ergänzt
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Zitiervorschlag

Cesare Santi: "Verdabbio", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.06.2017, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001564/2017-06-22/, konsultiert am 28.03.2024.