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Surcasti

Ehemalige politische Gemeinde GR, Kreis Lumnezia/Lugnez, Bezirk Surselva, (bis 2002 Bezirk Glenner), bildete 2002-12 zusammen mit Camuns, Tersnaus und Uors-Peiden die Gemeinde Suraua und wurde mit dieser 2013 in die neue politische Gemeinde Lumnezia integriert. Auf dem Plateau südlich über dem Zusammenfluss von Glenner und Valserrhein gelegen, oberhalb der ehemaligen Burg der Edlen von Übercastel. 1515 Oberkastels, bis 1943 dt. Obercastels. 1850 162 Einw.; 1900 167; 1941 170; 1950 149; 2000 75. Die Burgstelle als bronze-, eisen- und römerzeitl. Siedlungsplatz, der sagenumwobene Schalenstein Crap la Gneida und weitere prähist. Spuren weisen das Gebiet als frühes Siedlungsland aus. Um 1290 bischöfl. Lehensgut bei Surdengias (abgegangen), vor 1371 Vogtei der von Belmont, ab 1390 der Sax-Misox. 1538 Auskauf der bischöfl. Hoheitsrechte und Bildung einer bis 1851 bestehenden Nachbarschaft mit Vignogn. Die Kirche St. Laurentius (erw. 1345, vielleicht eine ehem. Kirchenburg) liegt im Areal der Burg. Deren Turm aus dem 12. Jh. dient der Kirche noch zu Beginn des 21. Jh. als Glockenturm. Bis 1528 gehörte S. zur Talkirche Pleif und war dann Mutterkirche von Tersnaus (bis 1669), Camuns (bis 1691) sowie Uors. S. ist ein rätorom. Bauerndorf geblieben, mit Getreidebau vom MA bis in die 1960er Jahre, später ausschliesslich Viehzucht (1977-85 Gesamtmelioration). Ab 1970 bildete S. mit den oben erw. Dörfern die Schul- und Kulturgemeinschaft Suraua. Waldungen und Wasserzinsen sicherten die Gemeindefinanzen.

Quellen und Literatur

  • O.P. Clavadetscher, W. Meyer, Das Burgenbuch von Graubünden, 1984, 98 f.
  • Gem. GR
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Zitiervorschlag

Adolf Collenberg: "Surcasti", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.05.2017. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001457/2017-05-18/, konsultiert am 17.04.2024.