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Trasadingen

Politische Gemeinde des Kantons Schaffhausen, Bezirk Unterklettgau. Westlichste Gemeinde des Kantons mit Zollamt nach Erzingen (Baden-Württemberg). 878 Trasmundige. 1798 308 Einwohner; 1836 429; 1850 624; 1900 480; 1950 531; 2000 530.

Grundbesitz der Klöster Rheinau, Allerheiligen und Paradies, im Spätmittelalter von Schaffhauser Familien sowie dem Heiliggeist-Spital in Schaffhausen. Letzteres kaufte 1378 das Niedergericht aus Radegg'schem Besitz, das mit der Reformation 1529 an die Stadt Schaffhausen überging. 1656 übernahm die Stadt von den Grafen von Sulz auch die hohe Gerichtsbarkeit und gliederte Trasadingen in die Obervogtei Neunkirch ein. Kirchlich gehörte Trasadingen bis 1515 zu Erzingen, dann zu Wilchingen und bildet seit 1928 eine eigene Kirchgemeinde. Anstelle der St. Jakobskapelle wurde 1839-1840 die reformierte Pfarrkirche errichtet und 1934 renoviert. Das von Acker- und Rebbau geprägte Dorf erlebte Ende des 19. Jahrhunderts eine bedeutende Auswanderung nach Übersee. Mit der Eröffnung der Strecke Basel-Konstanz der badischen Bahn 1863 wurde Trasadingen ans Eisenbahnnetz angeschlossen. Neben Landwirtschaft und Rebbau spielte gegen Ende des 20. Jahrhunderts Gewerbe und Kleinindustrie zunehmend eine Rolle.

Quellen und Literatur

  • Heimatkunde des Kt. Schaffhausen, 1947, 33 f.
  • Kdm SH 3, 1960, 285-287
  • Schaffhauser Mgz., 1985, Nr. 3, 47-71

Zitiervorschlag

Matthias Wipf: "Trasadingen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.06.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001291/2011-06-15/, konsultiert am 29.03.2024.