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Heinrich vonKlingenberg

um 1240, 12.9.1306, Münster Konstanz, aus dem Thurgau. Sohn des Ulrich, Landrichters im Thurgau, und der Willebirgis von Castell. 1273-1274 Studium in Bologna, 1283 doctor decretorum. Heinrich von Klingenberg war Inhaber zahlreicher Pfründen. Ab 1282 ist er als Kanoniker in Konstanz belegt, später auch in Köln (dort auch Archidiakon), Utrecht und Zürich. Ab 1279 fungierte er in der Kanzlei von König Rudolf als Protonotar, ab 1285 war er mehrmals Vizekanzler. Nach zweimaligem Scheitern bei Bischofswahlen setzte er sich 1293 militärisch in Konstanz durch, wo er bis zu seinem Tod das Bischofsamt ausübte. Er vergrösserte den Besitz des Bistums und liess erstmals ein Verzeichnis der Quarteinkünfte sowie ein Urbar anlegen. Als Parteigänger Albrechts von Habsburg nahm er 1298 an der Schlacht von Göllheim (Pfalz) gegen König Adolf teil. In den folgenden Jahren war er ein enger Berater Albrechts. Er förderte den Bettelorden und stiftete das Spital Konstanz. Daneben ist er als Mäzen des Zürcher Literaturkreises bekannt, wobei sein Anteil am Zustandekommen der Manessischen Liederhandschrift ungeklärt ist. Als gesichert darf seine Autorschaft einer verlorenen habsburgischen Chronik gelten. Heinrich von Klingenberg, dem der Minnesänger Johannes Hadlaub ein Lied widmete, gilt als bedeutendster Konstanzer Bischof des Mittelalters.

Quellen und Literatur

  • Regesten zur Gesch. der Bf. von Konstanz, 2 Bde., 1895-1905
  • VL 3, 759-761
  • Die Bf. von Konstanz 2, hg. von E.L. Kuhn et al., 1988, 214-229
  • HS I/2, 285-288
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Zitiervorschlag

Christian Folini: "Klingenberg, Heinrich von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.11.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012738/2013-11-07/, konsultiert am 29.03.2024.