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Bärschwil

Polit. Gem. SO, Bez. Thierstein. Dorf in einem Seitental der Birs, mit Wiler und Schmelzi. 1194 Bermeswile, franz. früher Bermeveiller. 1739 438 Einw.; 1800 452; 1850 656; 1900 687; 1950 964; 2000 872. Auf dem Gupf wird eine alte Befestigungsanlage vermutet. Das Kloster Beinwil besass in B. Güter (1194 erw.). 1441 ist die Pfarrei als Pfründe des Dekanats Leimental bezeugt. 1527 trat der Bf. von Basel B. mit hohen und niederen Gerichten sowie Zehntrechten an Solothurn ab, das auch Kollator wurde. In der Reformationszeit stimmte die Gem. für den neuen Glauben. 1533-1619 war die wiederum kath. Pfarrei mit Rohr-Breitenbach verbunden. Seit 1619 wieder selbstständig, umfasste sie bis 1864 auch Grindel. Die 1548 erstmals erw. St. Lukaskirche erfuhr 1727 und 1928 Erweiterungen. Um 1800 entstand anstelle von Furt und Steg eine Brücke über die Birs. 1675 wurde in der Schmelzi eine Eisenschmelze (Bohnerz) erneuert, 1775 eine Glashütte (bis 1856 in Betrieb) eingerichtet, 1867 das Bad eröffnet. 1875 begann die Kalk-, später Gipsfabrikation (Abbau an Ort). Einer Zementfabrik (1908) folgte 1913 ein Terrazzo-Jurasitwerk. 1875 wurde die Schmelzi Bahnstation der Basel-Delsberg-Bahn (heute einzige SBB-Station des Bez.). 1980 waren 27% der in B. Erwerbstätigen im 1., 36% im 2. Sektor beschäftigt. 68% Wegpendler charakterisieren die neuere Gemeindeentwicklung.

Quellen und Literatur

  • P.J. Affolter, Schmelzi und Glashütte bei B., 1951
  • Kdm SO 3, 1957, 141-147
  • A. Fringeli, B., 1981
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Lukas Schenker: "Bärschwil", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.09.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001175/2009-09-15/, konsultiert am 29.03.2024.