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Marie-ThérèseChappuis

Porträt von Marie-Thérèse Chappuis. Fotogravur, die von Goupil & Cie. in Bordeaux um 1880 realisiert und ohne Quellenangabe in Louis Alexandre Brissons Vie de la vénérée mère Marie de Sales Chappuis veröffentlicht wurde, Paris 1891 (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern).
Porträt von Marie-Thérèse Chappuis. Fotogravur, die von Goupil & Cie. in Bordeaux um 1880 realisiert und ohne Quellenangabe in Louis Alexandre Brissons Vie de la vénérée mère Marie de Sales Chappuis veröffentlicht wurde, Paris 1891 (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern).

16.6.1793 Soyhières, 7.10.1875 Troyes (Champagne), kath., von Soyhières. Tochter des Gastwirts Pierre-Joseph und der Marie-Catherine Fleury. 1815 Eintritt in das Kloster der Visitation in Freiburg (1816 Profess), ab 1816 im Kloster Metz. Ab 1826 zumeist Oberin zu Troyes, 1833-44 Oberin im Kloster zu Paris, dann wieder in Troyes bis zu ihrem Tod, Ordensname Marie-Françoise de Sales. Als gute Kennerin des hl. Franz von Sales fühlte sie sich berufen, die von ihm beabsichtigten, aber nicht verwirklichten Vereinigungen für Priester und Schwestern zu gründen. Sie regte deshalb Louis-Alexandre Brisson, den Hausgeistlichen des Klosters Troyes, zur Gründung der Oblaten des hl. Franz von Sales (Institutum Oblatorum Sancti Francisci Salesii, OSFS) an. 1869 schuf Brisson auf ihre Initiative hin (mitbeteiligt auch Gaspard Mermillod) und mit Hilfe von Léonie Aviat die Oblatinnen des hl. Franz von Sales. Diese sollten die urspr. Idee der Gründung der Klöster der Visitation durch Franz von Sales und die hl. Johanna Franziska von Chantal verwirklichen, die sich damals wegen der kirchl. Klausurgesetze nicht dem äusseren Apostolat widmen durften, sondern sich als geschlossene, kontemplative Gemeinschaften zu organisieren hatten. Die Oblatinnen betätigen sich ausserhalb des Klosters in Caritas und Erziehung, anfänglich besonders auch unter den Fabrikarbeiterinnen. C.' Geburtshaus in Soyhières wurde 1893 zur ersten Niederlassung der Oblatinnen in der Schweiz, die dort ein Mädchenpensionat (Maison Chappuis) einrichteten. 1882 wurde der Seligsprechungsprozess eingeleitet.

Quellen und Literatur

  • H. Waach, Marie de Sales, 1969
  • F.W. Bautz, Biogr.-Bibliograph. Kirchenlex. 1, 1975, 983 f., (mit Lit.)
  • P.-O. Walzer, Vie des saints du Jura, 1979, 456-490, 526-528, (mit Bibl.)
  • Dizionario degli istituti di perfezione 6, 1980, 607-609, 642 f.
  • LThK 2, 1009
Weblinks
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GND
VIAF
Kurzinformationen
Variante(n)
Marie-Françoise de Sales (Ordensname)
Lebensdaten ∗︎ 16.6.1793 ✝︎ 7.10.1875

Zitiervorschlag

Lukas Schenker: "Chappuis, Marie-Thérèse", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 01.03.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/009753/2007-03-01/, konsultiert am 29.03.2024.