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FilippoBuonarroti

Siegel der Freimaurerloge Amis sincères (1796-1813), abgedruckt in François Ruchons Histoire de la franc-maçonnerie à Genève de 1736 à 1900, 1935 (Bibliothèque de Genève; Fotografie A. & G. Zimmermann).
Siegel der Freimaurerloge Amis sincères (1796-1813), abgedruckt in François Ruchons Histoire de la franc-maçonnerie à Genève de 1736 à 1900, 1935 (Bibliothèque de Genève; Fotografie A. & G. Zimmermann).

11.11.1761 Pisa, 17.9.1837 Paris, aus der Toskana, ab 1793 franz. Staatsbürger. Sohn des Leonardo und der Giulia Bizzarini. 1) Elisabetta Conti, 2) Teresa Poggi. Der Anhänger Robespierres war ab 1796 einer der führenden Köpfe der Verschwörung um François Noël Babeuf. Zu lebenslängl. Verbannung verurteilt, durfte er ab 1806 unter Polizeiaufsicht in Genf (damals franz. Departement) leben. B. war Mitglied der Amis sincères sowie weiterer Logen und pflegte wahrscheinlich Kontakt zu versch. Geheimbünden (Philadelphes, Adelphie). Nach der Verschwörung von General Claude François de Malet wurde er 1813 nach Grenoble verbannt. Beim Fall des Kaiserreichs kam er nach Genf zurück, wo er während der Herrschaft der Hundert Tage mit dem neuen Programm Napoleons I. sympathisierte. Nach 1815 organisierte und leitete er eine ganze Reihe von Geheimbünden, welche die Abschaffung des Privateigentums und die Verwirklichung der Gleichberechtigung anstrebten und deren Mitglieder auch bei den Freimaurern, Carbonari, Veri Italiani, beim piemontes. Bund von 1821 und bei der franz. Carboneria aktiv waren. 1823 wurde Österreich in Folge der Verhaftung Alexandre Andryanes in Mailand auf B. aufmerksam und verlangte seine Ausweisung. Im April 1823 wurde er zum Verlassen Genfs aufgefordert. Noch im März 1824 hielt er sich aber als Kranker im Hause von James Fazy in Russin auf. Von den Behörden zur Abreise gedrängt, zog B. nach Brüssel. Dort veröffentlichte er 1828 das Werk "Conspiration pour l'Egalité dite de Babeuf", das die Neo-Babouvisten inspirierte. Nach der Julirevolution 1830 kehrte er nach Paris zurück.

Das Haus in Russin, in dem sich Buonarroti 1824 aufhielt. Jean-Louis Fazy hatte es sich 1789 bauen lassen (Bibliothèque de Genève; Fotografie A. & G. Zimmermann).
Das Haus in Russin, in dem sich Buonarroti 1824 aufhielt. Jean-Louis Fazy hatte es sich 1789 bauen lassen (Bibliothèque de Genève; Fotografie A. & G. Zimmermann).

Quellen und Literatur

  • M. Pianzola, «La mystérieuse expulsion de Philippe B.», in Cahiers internationaux 6, 1954, 53-66
  • M. Vuilleumier, «B. et ses sociétés secrètes à Genève», in Annales historiques de la Révolution française 42, 1970, 472-505
  • DBI 15, 148-161
  • A. Galante Garrone, Filippo B. e i rivoluzionari del XIX secolo, 1972 (franz. 1975)
  • A. Saitta, Filippo B., 2 Bde., 1972
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 11.11.1761 ✝︎ 17.9.1837

Zitiervorschlag

HLS DHS DSS: "Buonarroti, Filippo", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.11.2004, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/009651/2004-11-03/, konsultiert am 17.04.2024.