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Corpataux

Ehemalige politische Gemeinde FR, Saanebezirk, bildete 1999-2015 zusammen mit Magnedens die Gemeinde C.-Magnedens, seit 2016 Teil der neuen Gemeinde Gibloux. C. liegt am linken Saaneufer und umfasst das gleichnamige Dorf sowie den Weiler La Tuffière. 12. Jh. Corpastur oder Corpastor. 1811 232 Einw.; 1850 321; 1900 336; 1950 404; 1960 359; 1990 514. Spuren aus der Latènezeit (Grab mit helvet. Goldmünze), der Römerzeit (villa aus dem 1. Jh. n.Chr.) und dem FrühMA (Plattengräber). C. gehörte zur Herrschaft Arconciel-Illens, bis diese 1475 von den Freiburgern erobert wurde. Bis 1798 war C. dann Teil der Vogtei Illens und 1798-1848 des Bez. Farvagny, danach des Saanebezirks. In C. bestand eine Filialkapelle der Pfarrei Ecuvillens. Seit 1907 bildet C. mit Magnedens eine eigenständige Pfarrei; 1912 wurde die neugot. Kirche Saint-Jean-Baptiste eingeweiht. In La Tuffière sind ab dem 12. Jh. Walkmühlen nachgewiesen; deren Betrieb wurde vor 1940 eingestellt. Der Weiler war bis ins 20. Jh. auch für seinen Tuff-Steinbruch bekannt. 1836 verbesserte der Bau einer Hängebrücke, die später durch eine Betonkonstruktion ersetzt wurde, die Verkehrsanbindung an das rechte Saaneufer. Holzverarbeitendes Gewerbe, um 1950 Fischzucht und Baugewerbe, seit 1960 Fabrik für Zementteile, Kiesgrube. Die Inbetriebnahme der Autobahn A12 beschleunigte die wirtschaftl. Diversifizierung zu Lasten des Primärsektors. C. wurde vom Bauerndorf zur Wohnsiedlung.

Quellen und Literatur

  • StAFR, Kartei
  • Statist. Jb. des Kt. Freiburg, 1971-93

Zitiervorschlag

Michel Charrière: "Corpataux", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.09.2016, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000943/2016-09-27/, konsultiert am 28.03.2024.