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ElisabethVischer-Alioth

Elisabeth Vischer-Alioth anlässlich ihres 70. Geburtstags. Fotografie von Hans Bertolf, 1962 (Staatsarchiv Basel-Stadt, BSL 1013 2-1919 1).
Elisabeth Vischer-Alioth anlässlich ihres 70. Geburtstags. Fotografie von Hans Bertolf, 1962 (Staatsarchiv Basel-Stadt, BSL 1013 2-1919 1).

7.9.1892 Arlesheim, 20.8.1963 Basel, reformiert, von Basel. Tochter des Ludwig Rudolf Alioth, Unternehmers, und der Berta geborene von Speyr.​1919 Eberhard Vischer, Gerichtsschreiber am Basler Appellationsgericht, Sohn des Eberhard Vischer. Schwägerin des Wilhelm Vischer. Nach Privatschulen in Basel und Genf besuchte Elisabeth Alioth 1913-1914 die Soziale Frauenschule in Berlin. Im Ersten Weltkrieg arbeitete sie in der Staatlichen Hilfskommission des Kantons Basel-Stadt für in Not geratene Familien und leitete 1915-1918 das Bezirkssekretariat der Pro Juventute Basel-Stadt. 1916-1919 war sie Sekretärin der Musikschule und des Konservatoriums Basel.

1916 gründete sie die Vereinigung für Frauenstimmrecht Basel und Umgebung mit, deren Vorstand sie ab 1920 angehörte (1922-1935 Präsidentin). 1918 beteiligte sie sich an der Gründung der Basler Frauenzentrale. 1929-1936 sass Elisabeth Vischer-Alioth im Zentralvorstand des Schweizerischen Frauenstimmrechtsverbandes, den sie 1940-1952 präsidierte. Im Bund Schweizerischer Frauenorganisationen wirkte sie 1923-1926 als Aktuarin und 1949-1957 als Vorstandsmitglied; bis 1953 gehörte sie der Gesetzesstudien- und Versicherungskommission an, bis 1963 der Redaktionskommission des Pressedienstes. Im Zweiten Weltkrieg war Vischer-Alioth in der Frauenkommission für Wirtschaftsfragen Basel-Stadt tätig. Sie organisierte 1946 den 14. Kongress der International Alliance for Women's Suffrage and Equal Citizenship (IAW) in Interlaken mit und war 1946-1952 Honorary Secretary der IAW. Nach 1920 schrieb sie unter dem Kürzel EVA oft in der schweizerischen Presse zur politischen Gleichberechtigung (Frauenstimmrecht) und zu anderen Frauenanliegen (Frauenbewegung). 1935-1951 unternahm sie zahlreiche Vortragsreisen zu Frauenthemen und gab Kurse in Vereinsleitung, um die Frauen auf ihre Mitwirkung in der politischen Öffentlichkeit vorzubereiten. Als Delegierte des Kirchenvorstands amtierte Vischer-Alioth im Christlichen Verein Junger Töchter (Cevi). 1955 beteiligte sie sich an der Gründung der Europäischen Frauenunion, einer Vereinigung von Katholikinnen und Protestantinnen. Sie war Mitgründerin und Präsidentin der Frauengruppe der Vereinigung Evangelischer Wähler. 1955 wurde Elisabeth Vischer-Alioth als erste Frau in die Bürgerkommission (Einbürgerungskommission), 1961 mit zwölf anderen Frauen in den Weiteren Bürgerrat (Parlament der Bürgergemeinde) der Stadt Basel gewählt, dessen neue Amtsperiode sie als Alterspräsidentin eröffnete.

Quellen und Literatur

  • Basler Nachrichten, 21.8.1963 (Nachruf).
  • National-Zeitung, 21.8.1963 (Nachruf).
  • Femmes Suisses, 21.9.1963 (Nachruf).
  • Ruckstuhl, Lotti: Frauen sprengen Fesseln. Hindernislauf zum Frauenstimmrecht in der Schweiz, 1986, S. 46.
Weblinks
Normdateien
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Kurzinformationen
Variante(n)
Elisabeth Alioth (Taufname)
Elisabeth Vischer (Ehename)
Lebensdaten ∗︎ 7.9.1892 ✝︎ 20.8.1963

Zitiervorschlag

Yvonne Voegeli: "Vischer-Alioth, Elisabeth", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.02.2021. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/009404/2021-02-19/, konsultiert am 28.03.2024.