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ArconcielGemeinde

Ehemalige Gemeinde des Kantons Freiburg, Saanebezirk, am rechten Ufer der Saane gelegen, 2021 mit Ependes und Senèdes zur Gemeinde Bois d'Amont fusioniert. 1082 castrum Arconciacum, deutsch früher Ergenzach. 1811 259 Einwohner; 1850 285; 1900 392; 1950 378; 1970 326; 2000 656; 2010 771; 2020 1044.

Arconciel (Gemeinde): Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2021 HLS.
Arconciel (Gemeinde): Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2021 HLS.

Archäologisch erfasst sind Funde aus prähistorischer Zeit (Abri La Souche aus dem Mesolithikum, Rixheim-Schwert aus der beginnenden Spätbronzezeit), aus römischer Zeit (Gutshof beim Ort namens Es Nés, Gräberfeld aus dem 1. bis 4. Jh. im Pré de l'Arche) und aus dem Frühmittelalter (Friedhof Es Nés). Arconciel war im Mittelalter das Zentrum der bedeutenden Herrschaft Arconciel-Illens. Reste des Städtchens (Stadtrecht 1271, Gründungsstadt) und der Burg sind gut zu erkennen. Das spätere Dorf entstand auf einer Terrasse über dem mittelalterlichen Ort. Arconciel wurde 1484 der Alten Landschaft sowie 1798 dem helvetischen Distrikt La Roche eingegliedert und gehörte 1803-1848 zum Bezirk Freiburg. 1148 ist erstmals ein Pfarrer (Pfarrei) erwähnt. Die Pfarrkirche St. Jakob (12. Jh.) wurde 1558 nach einem Brand sowie 1784-1789 neu erbaut. Die Haupteinkommensquellen sind die Vieh- und Milchwirtschaft (Käserei) sowie der Kiesabbau (Steinindustrie). Der Pont de la Tuffière über die Saane datiert von 1835. Die Ortsplanung der Gemeinde von 1975 sah bereits einen Ausbau der Wohngebiets vor. 1990 zählten 42% der in Arconciel Erwerbstätigen zum 1. Sektor, der Wegpendleranteil (Grossraum Freiburg) betrug 78%.

Quellen und Literatur

Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
1082: castrum Arconciacum
Endonyme/Exonyme
Ergenzach (deutsch nicht mehr gebräuchlich)

Zitiervorschlag

Marianne Rolle: "Arconciel (Gemeinde)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.06.2021, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000931/2021-06-10/, konsultiert am 28.03.2024.