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PaulineChaponnière-Chaix

Pauline Chaponnière-Chaix auf einer in der Revue internationale de la Croix-Rouge veröffentlichten Fotografie, 1934 (Bibliothèque de Genève).
Pauline Chaponnière-Chaix auf einer in der Revue internationale de la Croix-Rouge veröffentlichten Fotografie, 1934 (Bibliothèque de Genève).

1.11.1850 Genf, 6.12.1934 Genf, reformiert, von Genf. Tochter des Paul Chaix, Geografen, und der Adèle geborene Chaponnière. 1868 Edouard Chaponnière, Bankier, ein entfernter Vetter. 1878 kinderlos verwitwet, widmete Pauline Chaponnière-Chaix ihr Leben sozialen, frauenrechtlichen und humanitären Belangen. 1880 trat sie als Schülerin in das Diakonissenheim in Reuilly bei Paris ein; anschliessend wirkte sie rund fünfzehn Jahre in Frankreich als Diakonissin. Nachdem sie Kinder in einem Asyl betreut hatte, nahm sie eine Stelle im Frauengefängnis von Doullens in der Picardie an, die sie nach zwei kräftezehrenden Jahren aufgab. Sie wurde nach Versailles berufen, um das protestantische Mädchenheim Les Ombrages zu führen. Neben ihrer Arbeit erwarb sie das Krankenschwesterndiplom. Die Tätigkeit in Les Ombrages strengte sie sehr an; 1893 nahm sie aus gesundheitlichen Gründen ihren Abschied. In die Schweiz zurückgekehrt, engagierte sich Chaponnière-Chaix aktiv in der Genfer Union des femmes, der sie von 1902-1905 vorstand, sowie in der schweizerischen und internationalen Frauenbewegung. Sie gehörte dem Organisationskomitee des Ersten Schweizerischen Kongresses für die Interessen der Frau an, der 1896 in Genf abgehalten wurde. Aus diesem Treffen entwickelte sich drei Jahre später der Bund Schweizerischer Frauenorganisationen (BSF), den Chaponnière-Chaix 1904-1910 und 1916-1920 präsidierte. Der Zweite Schweizerische Kongress für Fraueninteressen in Bern (1921) stand unter ihrer Leitung. Ihre guten englischen und deutschen Sprachkenntnisse befähigten sie zur Mitarbeit in der internationalen Frauenbewegung (Feminismus); auch wegen ihrer zahlreichen in Paris und Genf geknüpften Kontakte wurde Pauline Chaponnière-Chaix nach dem Ersten Weltkrieg zur Vorsitzenden des Internationalen Frauenrats gewählt. Von 1922 an sass sie im Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (1930-1932 Vizepräsidentin), in dem sie sich mit Fragen der Krankenpflege befasste.

Quellen und Literatur

  • Schweizer Frauenblatt, Nr. 12, 1934.
  • Montet, A. de: «Engagement sans retour. Pauline Chaponnière-Chaix», in: Frauen der Tat. Femmes d'action, hg. von Clara Büttiker, 1951, S. 17-27.
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Kurzinformationen
Variante(n)
Pauline Chaix (Taufname)
Pauline Chaponnière (Ehename)
Lebensdaten ∗︎ 1.11.1850 ✝︎ 6.12.1934

Zitiervorschlag

Martine Chaponnière: "Chaponnière-Chaix, Pauline", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.11.2003, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/009283/2003-11-26/, konsultiert am 28.03.2024.