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FrançoisSimon

16.8.1917 Genf, 5.10.1982 Genf, reformiert, von Genf. Sohn des Michel (->). 1) 1945 Jutta Weiss, Tochter des Max, Schauspielerin, 2) 1976 Ana Giugariu geborene Stanica, Tochter des Atanasis, Übersetzerin. Collège Calvin in Genf. In England und Paris arbeitete François Simon unter Charles Dullin, Jean-Louis Barrault sowie Georges und Ludmilla Pitoëff. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs kehrte er nach Genf zurück. Der vielseitige Schauspieler deckte alle Facetten des Theaters ab. Simon gründete zahlreiche Theatertruppen, unter anderem 1942 mit William Jacques die Compagnie des Cinq, 1954 Avant-Scène und 1958 mit Philippe Mentha das Théâtre de Carouge, das als eigentlicher Ausgangspunkt des Westschweizer Theaters gilt. Er führte bei mehr als 50 Stücken in schweizerischen und französischen Theatern Regie, spielte in mehr als 30 Stücken die Hauptrolle (1946 "L'histoire du soldat" von Charles Ferdinand Ramuz, 1948 "Les méfaits du tabac" von Anton Tschechow) und wirkte bei gut hundert Radiosendungen in der Schweiz und in Frankreich mit. 1936 erfolgte an der Seite seines Vaters sein Filmdebüt in "Sous les yeux d'Occident" von Marc Allégret. Der internationale Durchbruch gelang ihm 1969 mit "Charles mort ou vif" ("Charles, tot oder lebendig") von Alain Tanner, in dem er einen Genfer Industriellen spielte, der mit der Gesellschaft gebrochen hatte. Danach folgten unter anderem 1970 "Le fou" ("Der Verrückte"), 1973 "L'invitation" ("Die Einladung") von Claude Goretta, 1977 "Violanta" von Daniel Schmid, 1978 "Judith Therpauve" von Patrice Chéreau oder 1979 "Cristo si è fermato a Eboli" ("Christus kam nur bis Eboli") von Francesco Rosi. Im Fernsehen spielte er 1978 in "Les chemins de l'exil ou les dernières années de Jean-Jacques Rousseau" von Claude Goretta und Georges Haldas oder 1982 in "La grande guerre du Sondrebond" von Alain Bloch. Das Publikum schätzte Simon für seine Darstellungen hoffnungsloser Hoffnung, traurigen Humors und existenzieller Zerrissenheit.

Quellen und Literatur

  • H. Dumont, Gesch. des Schweizer Films, 1987, 430
  • TLS, 1686-1688
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 16.8.1917 ✝︎ 5.10.1982

Zitiervorschlag

Bernard Gasser: "Simon, François", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.05.2013, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/009245/2013-05-16/, konsultiert am 25.04.2024.