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Lessoc

Ehemalige politische Gemeinde FR, Bezirk Greyerz, 2002 zusammen mit Albeuve, Montbovon und Neirivue zur neuen Gemeinde Haut-Intyamon fusioniert. Das Dorf L. mit dem Weiler Le Buth liegt am rechten Saaneufer. 1231 Lessoz. 1811 232 Einw.; 1850 252; 1900 331; 1950 262; 1980 142; 2000 184. 1278 traten die Herren von Corbières ihr Land in L. an Peter II. von Greyerz ab, der das Dorf unter das Banner und die Kastlanei von Montsalvens stellte. 1396 befreite Gf. Rudolf IV. seine Untertanen in L. von der Leibeigenschaft. Ab 1555 war L. Teil der Vogtei Greyerz, bewahrte aber eine eigene Gerichtsbarkeit. 1798-1848 gehörte die ehemalige Gemeinde zum Bezirk Greyerz. Kirchlich war L. zuerst zu Broc, dann ab 1228 zu Grandvillard zugehörig. Ab 1643 bestand eine eigene Pfarrei. Die 1365 bezeugte Martinskapelle wurde Anfang des 17. Jh. durch die heutige Kirche ersetzt (1993-94 Restaurierung). 1684 ist in Le Buth die Kapelle Notre-Dame-des-Neiges bezeugt. 1667 wurde eine gedeckte Holzbrücke über die Saane errichtet, 1796 ein überdachter achteckiger Brunnen. Mehrere Steinbrüche, aus denen Kalktuff und geaderter Kalk (sog. Marmor von L.) gewonnen wurde, waren bis etwa 1920 in Betrieb. 1969-73 entstand das Stauwerk an der Saane. L. hat seinen landwirtschaftl. Charakter behalten (Viehzucht, Futterpflanzenanbau).

Quellen und Literatur

  • Dellion, Dict. 7-8, 273-287
  • Pro Fribourg 111, 1996

Zitiervorschlag

Marianne Rolle: "Lessoc", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.09.2016, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000909/2016-09-26/, konsultiert am 28.03.2024.