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Klausenpass

Plakat von Anton Trieb für das internationale Bergrennen, 1923 (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste).
Plakat von Anton Trieb für das internationale Bergrennen, 1923 (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste). […]

Der Klausenpass mit einer Passhöhe von 1948 m und einer Länge von 46 km verbindet das Urner Schächental mit dem hinteren Linthal im Kanton Glarus. Spätestens im Hochmittelalter bestand ein Viehweg. Die Urner zogen schon früh über den Klausenpass auf den Urnerboden. Der Grenzverlauf zwischen Uri und Glarus wurde nach Alpstreitigkeiten 1196 geregelt. Eine Zollstelle in Bürglen kontrollierte den unbedeutenden Lokalhandel. 1590 entstand auf dem Urnerboden ein Spital für Reisende. Uri und Glarus besorgten den Unterhalt des Passes gemeinsam. 1625 übertrug Glarus seinen Streckenteil einem Privaten. 1870 wurde eine einfache Strasse bis Unterschächen errichtet und 1893-1899 erfolgte der Bau der Fahrstrasse Altdorf-Linthal. Die Schirmkapelle auf der Passhöhe (1717 erwähnt, wohl St. Nikolaus von Myra geweiht) musste dem Strassenbau weichen; die heutige Bruder-Klaus-Kapelle entstand 1938. Mit der Industrialisierung wanderten viele Urner nach Glarus aus, wo sie in Fabriken und im 20. Jahrhundert vor allem in der Land- und Alpwirtschaft Arbeit fanden. Die Fahrstrasse und die bereits 1899 einsetzenden Postkurse über den Pass förderten den Tourismus. 1922-1934 wurden auf dem Klausenpass internationale Autorennen durchgeführt.

Quellen und Literatur

  • H. Muheim, Die Strassenbau-Politik des Kt. Uri, 1945
  • Winteler, Glarus 2, 601 f.
  • Das Schächental, 1983
  • P.J. Brändli, «Ma. Grenzstreitigkeiten im Alpenraum», in MHVS 78, 1986, 9-188
Systematik
Verkehr / Pass

Zitiervorschlag

Hans Stadler: "Klausenpass", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.10.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008860/2006-10-02/, konsultiert am 28.03.2024.