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Kinzigpass

Der Kinzigpass (Passhöhe: 2073 m), meistens Chinzig Chulm genannt, bildet den Übergang vom urnerischen Schächen- ins Chinzer- und weiter ins schwyzerische Muotatal. 1585 wird er auch als Kulm, 1874 als Kinzig Kulm erwähnt.

Ein Vieh- und Saumweg bestand wohl schon im Hochmittelalter. Die Urner zogen über den Kinzigpass auf die Alpen zwischen Seenalp und Galtenäbnet. Die ausgedehnten Weiden begünstigten ab dem Spätmittelalter die Viehzucht und Milchwirtschaft. 1350 erfolgte die Grenzziehung zu Schwyz. Durch Heiraten wurden zwischen Familien aus dem Schächen- und dem Muotatal zahlreiche Verwandtschaftsbeziehungen geknüpft. In den letzten Septembertagen 1799 zog die Armee von General Alexander Suworow über den Kinzigpass. 1924 errichteten die Älpler auf der Passhöhe die Kapelle St. Anton und St. Wendelin. 1951 wurde eine Seilbahn von Bürglen (UR) aufs Biel und in jüngster Zeit eine Strasse bis zum Hinteren Wissen Boden und ins Chinzertal erbaut. Das Chinzigschwingfest (1981-1990) und die Suworowwanderung (seit 1986) förderten das Brauchtum und den Tourismus.

Quellen und Literatur

  • Jubiläumsfeier in Bürglen, hg. von K. Scheuber, 1957
  • P.J. Brändli, «Ma. Grenzstreitigkeiten im Alpenraum», in MHVS 78, 1986, 9-188
Systematik
Verkehr / Pass

Zitiervorschlag

Hans Stadler: "Kinzigpass", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.09.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008859/2008-09-02/, konsultiert am 18.04.2024.