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Bernau

Burg im Ortsteil B. der polit. Gem. Leibstadt AG, am Steilufer über dem Rhein, 1844 abgebrannt. Nur Mauerreste des Hauptturms und des Herrschaftshauses sind erhalten, teilweise integriert in ein neueres Wohnhaus. 1157 Bernowa. Der mutmassl. Sitz der Freien von B., mit deren ehemaligen Besitz in Leuggern die dortige Komturei ausgestattet wurde, gelangte durch Erbschaft im 13. Jh. an die von Gutenburg und 1379 an die von Rinach. 1499 wurde er im Schwabenkrieg zerstört, nachher wieder aufgebaut. Die Grenze zwischen der Grafschaft Baden und dem österr. Fricktal verlief durch den Burgturm. Von den von Rinach gelangte sie samt der gleichnamigen Herrschaft - welche die hohe und niedere Gerichtsbarkeit in Gansingen, Galten, Büren (beide Gem. Gansingen) und Schwaderloch umfasste - im 16. Jh. an Jakob von Rotberg und im frühen 17. Jh. an die Urner Fam. von Roll. Im 19. Jh. erfolgten versch. Handwechsel. Die Schlosskapelle von 1672 mit Familiengruft der von Roll ist heute Friedhofskapelle.

Quellen und Literatur

  • W. Merz, Die ma. Burganlagen und Wehrbauten des Kt. Aargau 1, 1905, 112-116
  • H.J. Welti, Die Frh. von Roll zu B., 1935
  • E. Eugster, Adlige Territorialpolitik in der Ostschweiz, 1991, 313 f.
  • D. Sauerländer et al., Gesch. des Kirchspiels Leuggern, 2001

Zitiervorschlag

Andreas Steigmeier: "Bernau", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.06.2002. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008524/2002-06-27/, konsultiert am 29.03.2024.