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WartensteinBE

Mittelalterliche Herrschaft und Burgruine in der Gemeinde Lauperswil BE. 1139 und 1248 Wartenstein.

Die Burg auf dem Hundschüpfen ob Kalchmatt, wohl im 13. Jahrhundert erbaut, wurde im Burgdorferkrieg 1383 von Bern zerstört. Turmreste und Grundmauern sind erhalten. Die Burg war Zentrum der kleinen Grundherrschaft Wartenstein, zu der Gütergerichte in Rüderswil und Lauperswil (Ettergericht Kalchmatt) gehörten. Zu den frühen bekannten Besitzern zählten unter anderen die Ritter Swaro, die Wartenstein 1284 der Abtei Trub verkauften, und die Herren von Schweinsberg (1288-1415). Unter den späteren Besitzern, unter anderen den Herren von Ballmoos (1415) und von Sulz (1493) sowie der Bernburgerfamilie Güder (1603-1683), reduzierte sich der Besitz vor allem auf das 1495 erbaute und nach 1650 erneuerte Herrenhaus in der Kalchmatt mit Weiderechten in Lauperswil sowie auf das mit Umfang und Kompetenz 1495 verurkundete Ettergericht. Nachdem die Herrschaft als Teil des Nieder- und Hochgerichts Ranflüh 1408 unter bernische Oberherrschaft gekommen war, erlitt sie bei Gerichtsrechten, Tavernen- und Schachenrechten zunehmend Eingriffe durch Bern. 1551 und 1657 musste sich Wartenstein gegen Lauperswiler Übergriffe in der Allmend und im Schachen wehren. Von den Güder gelangte Wartenstein ab 1683 an einheimische Bauernfamilien, unter anderen die Althaus, Brechbühl und Zürcher, die das sogenannte Grosshaus zeitweilig als Gasthof nutzten.

Quellen und Literatur

  • SSRQ BE II/8, 116, 203
  • H. Türler, «Die Herrschaft Wartenstein», in AHVB 17, 1904
  • H. Minder, Lauperswil, 2002
  • R. Hug, Bauinventar der Gem. Lauperswil, 2005

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Wartenstein (BE)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.01.2015. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008489/2015-01-27/, konsultiert am 29.03.2024.