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SaillonKastlanei

1233-1475 savoyische bzw. 1475-1798 Walliser Kastlanei. 1052 schenkte Aimo, Bf. von Sitten, seinem Kapitel die Burg S. (castellum Psallionis). Ab dem 2. Viertel des 12. Jh. war S. eine savoy. Lehensherrschaft. Nachdem es 1222-32 mit den Junkern von Pontverre und S. zu mehreren Tauschhandeln gekommen war, wandelte Gf. Thomas I. von Savoyen 1233 die Herrschaft in eine Kastlanei um. 1286-94 gehörte S. zur Apanage von Ludwig von Savoyen-Waadt. Der Kastlan war dem Vogt des Chablais auf Schloss Chillon verantwortlich. Ab 1269 verwaltete der gleiche Beamte auch die Kastlanei Conthey, deren Haushaltsrechnung ab Mitte des 14. Jh. mit derjenigen von S. zusammengelegt wurde. S. war ein Grenzgebiet zwischen Savoyen und dem Bistum Sitten und umfasste neben dem Hauptort S. das Weibelamt Fully-Branson, das Vizedominat Leytron und die Meierei Riddes. Nach der Eroberung des Unterwallis 1475 gehörte die Kastlanei zur Vogtei Saint-Maurice und militärisch zu einem der sechs Unterwalliser Banner. Die Kastlanei wurde 1798 aufgehoben. S. gehörte 1798-1802 und ab 1848 zum Bez. Martigny, 1802-10 und 1814-48 zum Zenden und 1810-13 zum Kt. Martigny.

Quellen und Literatur

  • Le bourg et le château de S., hg. von F.-O. Dubuis, 1974

Zitiervorschlag

Benjamin Roduit: "Saillon (Kastlanei)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 29.05.2012, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008410/2012-05-29/, konsultiert am 28.03.2024.