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Turtmanntal

Südwärts gerichtetes Walliser Seitental zwischen Mattertal und Val d'Anniviers, im Bezirk Leuk auf dem Gebiet der Gemeinde Turtmann-Unterems, Ergisch und Oberems gelegen. Den Talabschluss bilden der Brunegg- und der Turtmanngletscher, an dem die Turtmänna entspringt, die wenig unterhalb der Quelle in den 1958 vollendeten Stausee Turtmann der Gougra AG mündet. Diese nutzt das umgeleitete Wasser seit 1995 im Val d'Anniviers. Ins Turtmanntal führt ein Fussweg mit Verbindung zum Augstbord- und zum Meidpass, seit dem Bau des Staudamms eine Strasse von Turtmann über Oberems sowie die Seilbahn Turtmann-Oberems. Das Turtmanntal dient seit jeher der Alpwirtschaft und ist inzwischen auch ein Wander- und Feriengebiet. Der SAC eröffnete 1928 die Turtmannhütte auf 2519 m. Die 17 Alpgeteilschaften des Turtmanntals wurden in der Alpzusammenlegung 1973 zu einer einzigen vereinigt. In den Weilern Gruben und Meiden befinden sich die 1707-1708 erbaute, barocke Kapelle der Heiligen Familie, Ferienhäuser und das Hotel Schwarzhorn von 1860. Das Hotel Du Glacier von 1895 brannte 1901 nieder. In der Mine Kaltenberg wurden 1875-1884, 1891 und 1942 Kobalt und Nickel ausgebeutet. Ein seit 1612 andauernder Territorialstreit zwischen Oberems und Turtmann wurde 2004 durch das Bundesgericht zugunsten von Turtmann entschieden.

Quellen und Literatur

  • L. Meyer, «Das Turtmanntal», in Jb. des Schweizer Alpenclub 58, 1923, 279-322
Weblinks
Normdateien
GND
Systematik
Umwelt / Tal

Zitiervorschlag

Alois Grichting: "Turtmanntal", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.01.2017. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008389/2017-01-05/, konsultiert am 28.03.2024.