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Utzigen

Die Viertelsgemeinde Utzigen in der Gemeinde Vechigen BE umfasste vor der Zentralisation 1966 das Dorf Utzigen, die Weiler Wuhl, Birchi und Lindental sowie über 50 Einzelhöfe in Hügellage über dem Worblental. 1275 Uzingen. Um 1800 569 Einwohner; 1930 562; 1960 644; 2010 1431.

Dem Umfang der Viertelsgemeinde hatte auch die spätmittelalterliche Twingherrschaft Utzigen entsprochen, die vom 14. Jahrhundert an bis zu ihrer Auflösung 1798 in der Hand von Bernburgerfamilien wie den von Balm, vom Stein, de Gingins, Manuel, Jenner und Dachselhofer war. Herrschaftszentrum war Schloss Utzigen, das unter Samuel Jenner (1624-1699) 1669 die Vorgängerburg ersetzte. Die Familie Dachselhofer verlor 1798 das Niedergericht, behielt aber Schloss und Domäne als Sommerresidenz. 1875 verkaufte sie den Besitz an Gemeinden des Oberlands, welche darin die Oberländische Armenverpflegungsanstalt Utzigen zur Versorgung von Trinkern sowie liederlichen und arbeitslosen Männern und Frauen einrichteten. Die Belegung belief sich zum Teil auf über 500 Personen, die im grossen Landwirtschaftsbetrieb mitarbeiteten. Nach Reorganisationen und Neubauten wurde Utzigen ab 1964 als Pflege- und Altersheim und ab 2001 als Wohn- und Pflegeheim geführt. Im Dorf gibt es eine Primarschule.

Quellen und Literatur

  • H. Maurer, P. Ryter, 125 Jahre "Utzigen", 2000
  • M. Walter, Bauinventar der Gem. Vechigen, 2009

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Utzigen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 20.02.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008365/2013-02-20/, konsultiert am 28.03.2024.