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Kipfen

Kleine Siedlung im Vispertal zwischen Stalden und St. Niklaus in der Gem. Grächen VS, bestehend aus den Weilern Chrizägerte, Untere K. und Obere K. Heute ist keiner der Weiler ganzjährig bewohnt, aber die noch bestehenden Gebäude werden in Stand gehalten. Im MA war K. in bischöfl. Besitz, spätestens ab dem 17. Jh. bestand ein selbstständiges Meiertum mit Blutgerichtsbarkeit. Der Ursprung und die Geschichte dieser Freigerichtsbarkeit sind unbekannt, einzig die Namen einzelner Meier sind in Notariatsminuten des Vispertals überliefert. Der letzte bekannte Meier von K. war Joseph Anton Venetz (1791 erw.). Dem Volksmund gemäss entstand das kleine Freigericht, als ein Ziegenhirte aus K. einem bischöfl. Richter eine recht verfängl. Rechtsfrage löste. Zum Dank dafür soll K. zum Meiertum erhoben und der Hirtenbub seiner Klugheit wegen daselbst als erster Meier eingesetzt worden sein.

Quellen und Literatur

  • J. Guntern, Volkserzählungen aus dem Oberwallis, 1978, 168
  • von Roten, Landeshauptmänner, 732

Zitiervorschlag

Bernard Truffer: "Kipfen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.05.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008227/2006-05-22/, konsultiert am 19.03.2024.