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Blidegg

Burg und ehem. niederes Gericht in der polit. Gem. Zihlschlacht-Sitterdorf TG. Die ab 1275 belegte Burg gilt als Stammburg der Frh. von B. und war wie die gleichnamige Gerichtsherrschaft bischöfl.-konstanz. Lehen. Das Kloster St. Gallen trat in B. ebenfalls als Lehensherr auf und hatte vermutlich vom 16. Jh. an das Huldigungs- und Mannschaftsrecht inne. Die Gerichtsherrschaft mit B., Degenau, Hüebli und Zihlschlacht gehörte spätestens ab 1379 den Ryff, auch Welter von B. genannt, und ab 1561 den Frh. von Hallwyl. Nach konfessionellen Streitigkeiten wurde die Herrschaft 1736 geteilt. Während Zihlschlacht über die von Muralt 1769 an Zürich fiel, gelangte B. über die Giel von Gielsberg 1758 an die Frh. von Thurn-Valsassina. 1798 wurde die Herrschaft aufgehoben und das Schloss verkauft. Vermutlich um 1850 erfolgte die Abtragung des Turms. Das heute noch stehende Riegelgebäude stammt aus dem 17./18. Jh. und wurde 1918 als Herrschaftshaus vollständig umgebaut.

Quellen und Literatur

  • Kdm TG 3, 1962, v.a. 493
  • B. Giger, Gerichtsherren, Gerichtsherrschaften, Gerichtsherrenstand im Thurgau vom Ausgang des SpätMA bis in die frühe Neuzeit, 1993, 81 f.
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GND

Zitiervorschlag

Gregor Spuhler: "Blidegg", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.12.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008182/2011-12-15/, konsultiert am 28.03.2024.