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Chrüzlipass

Übergang (2347 m) zwischen dem bündnerischen Val Tujetsch und dem urnerischen Maderaner- und Reusstal. Vermutlich verband ein hallstattzeitlicher Verkehrsweg Biasca über den Lukmanierpass und den Chrüzlipass mit dem Reusstal. Bis ins Spätmittelalter war der Chrüzlipass dem Oberalppass gleichwertig; er wurde von den Tavetschern für den Kleinviehhandel (v.a. Ferkel) mit der Innerschweiz rege benutzt. Am 24. September 1799 stiess der österreichische General Auffenberg von Disentis über den Chrüzlipass gegen die Franzosen im Maderanertal vor. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Chrüzlipass als Pilgerpass nach Einsiedeln begangen. Heute ist er nur noch von marginaler touristischer Bedeutung.

Quellen und Literatur

  • H. Nünlist, Das Maderanertal einst und jetzt, 21980
  • U.J. Z'Graggen, «Ein Verkehrsweg durch die Zentralalpen in der Hallstattzeit?», in Helvetia archaeologica 17, 1986, 112-119
  • Tujetsch, 1987
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Verkehr / Pass

Zitiervorschlag

Adolf Collenberg: "Chrüzlipass", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.12.2003. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008099/2003-12-17/, konsultiert am 29.03.2024.