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Chapella

Hospiz und Kapelle in der polit. Gem. S-chanf GR. Von der Grosspfarrei Zuoz (Plaiv) um 1250 erbautes Hospiz bei der Nikolauskapelle am Eingang des Susaunatals, wo der Verkehrsweg Davos-Bormio das Engadin kreuzte. Der älteste Bau war eingeschossig. Dormitorien wurden vor 1300 errichtet, Vorhalle und Refektorium im 14. Jh. um ein Geschoss erhöht. Um 1530 erfolgte der Anbau zweier got. Stuben für den Schaffner. Anfangs wurde das Hospiz durch Predigerbrüder aus Como betreut (vermutlich erste Dominikanerniederlassung in der Schweiz). Später diente es als Armen- und Siechenhaus für Chamues-ch, Madulain, Zuoz und S-chanf. Ende 18. Jh. eingegangen, war es danach Landgut der von Perini. Seit 1967 ist in C. ein Bildungsheim für Jugendliche (Stiftung Chapella) untergebracht.

Die 1209 erwähnte Nikolauskapelle (1285 Mitpatron St. Ulrich), als rom. Saalkirche mit eingezogener Rundapsis erbaut und mit schönem, gut erhaltenem Turm, stammt vermutlich aus dem 11. Jh. 1524 wurde sie in spätgot. Stil erweitert (Chor, Sakramentshäuschen, Sakristei). Bis ins 18. Jh. von den Reformierten von Cinuos-chel und Susauna als Gotteshaus genutzt, geriet sie dann in Zerfall, wurde jedoch 1981 nach einer archäolog. Erforschung konserviert.

Quellen und Literatur

  • C. Simonett, «Ein Urkundenfund zum Hospiz C. bei S-chanf», in BM, 1965, 292-316
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Zitiervorschlag

Constant Wieser: "Chapella", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.11.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008098/2010-11-03/, konsultiert am 19.03.2024.