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Delley

Ehemalige politische Gemeinde FR, Broyebezirk, bildet seit 2005 mit Portalban die neue Gemeinde Delley-Portalban. D. umfasste das gleichnamige Dorf und den östl. Teil der Ortschaft Portalban am Ufer des Neuenburgersees. 1342 Deler. 1811 251 Einw.; 1850 315; 1900 337; 1950 358; 1960 299; 2000 414. Die Herrschaft von D., zu der auch Portalban gehörte, wurde 1268 von der Fam. d'Agnens oder d'Asnens erworben, die später sowohl diesen wie auch den Namen D. trug. Agnens war ein kleiner Weiler zwischen Saint-Aubin und Vallon, der sich im 16. Jh. auflöste. Die Fam. d'Agnens hielt 1224 und 1239 Güter in D. als Lehen des Kapitels der Lausanner Kathedrale; das Lehen ging dann vom Kapitel an Peter von Savoyen über. Vom 14. Jh. an wurde die Herrschaft aufgeteilt; 1679 wurde sie von den Castella gekauft. Diese errichteten zu Beginn des 18. Jh. ein Landhaus (seit 1774-76 von zwei Pavillons flankiert), das nach der Revolution in ihrem Besitz blieb. Nach 1536 gehörte D. zur Vogtei Estavayer, ab 1798 zum gleichnamigen Distrikt, ab 1804 zum Bezirk Montagny und 1831-48 zum Bezirk Dompierre. Kirchlich trennte sich D. 1858 von Saint-Aubin, um eine Pfarrei mit Portalban zu bilden. Die Kirche von 1488 wurde 1713 wieder aufgebaut. In D. wird Viehzucht, Fischerei sowie gemischter Anbau betrieben. Der Tourismus mit Camping (1971) und kleinem Schiffshafen (1983) stärkte den Tertiärsektor.

Quellen und Literatur

  • Dellion, Dict. 4, 479-498
  • F. Brülhart, Saint-Aubin, 1932
  • B. de Vevey, Châteaux et maisons fortes du canton de Fribourg, 1978, 96-99
  • Le passé apprivoisé, Ausstellungskat. Freiburg, 1992, 43 f.
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Marianne Rolle: "Delley", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.09.2016, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000809/2016-09-26/, konsultiert am 19.03.2024.