de fr it

Sool

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Glarus, die 2011 mit Betschwanden, Braunwald, Elm, Engi, Haslen, Linthal, Luchsingen, Matt, Mitlödi, Rüti, Schwanden und Schwändi zur neuen Gemeinde Glarus Süd fusionierte. Kleines Dorf im Glarner Hinterland über Linth und Sernf auf der Abbruchmasse eines prähistorischen Bergsturzes gelegen. Sool umfasste Ober- und Untersool sowie den Weiler Wart im Sernftal. 1303-1307 soler tagwan. 1777 143 männliche Glarner Bürger; 1850 539 Einwohner; 1900 461; 1950 429; 2000 303; 2010 296.

Sool: Situationskarte 2010 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.
Sool: Situationskarte 2010 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.

Der Handelsweg ins Sernftal führte schon im Mittelalter über Sool, Wart und den sogenannten Soolsteg. Bis 1395 war Sool dem Kloster Säckingen abgabenpflichtig. Ursprünglich nach Glarus pfarrgenössig, wurde Sool 1349 der Kirche Schwanden zugeteilt. Seit 1528 ist die Bevölkerung mehrheitlich reformiert. Im Mittelalter wurden Schafe, später auch Grossvieh gehalten und auf den Alpen gesömmert. Bis 1769 verfügte Sool über gemeinsamen Waldbesitz mit Schwändi und Mitlödi. 1713 brannten in Obersool 15 Häuser ab. Das erste Schulhaus wurde 1832, das heutige Primarschulhaus 1902 eingeweiht. Im Gebäude der 1872 eröffneten Weberei der Brüder Aebly im Steg wurde 1969 ein Kunststoffspritzwerk untergebracht (ab 2003 Weidmann + Co AG, 2013 aufgelöst). 2005 stellte der 1. Sektor 46% der Arbeitsplätze.

Quellen und Literatur

  • R. von Arx et al., Industriekultur im Kt. Glarus, 2005, 284
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Karin Marti-Weissenbach: "Sool", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.11.2020. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000786/2020-11-19/, konsultiert am 12.04.2024.