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Schwändi

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Glarus, die 2011 mit Betschwanden, Braunwald, Elm, Engi, Haslen, Linthal, Luchsingen, Matt, Mitlödi, Rüti, Schwanden und Sool zur neuen Gemeinde Glarus Süd fusionierte. Bergdorf, auf der Abbruchmasse eines prähistorischen Bergsturzes zwischen Guppen- und Hanslirunse am Fuss des Vorderglärnisch gelegen. Umfasste Ober- und Unterschwändi sowie den Weiler Lassigen. 1350 Swendi. 1753 164 Einwohner; 1798 532; 1850 823; 1900 610; 1950 551; 2000 395; 2010 476.

Schwändi: Situationskarte 2010 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.
Schwändi: Situationskarte 2010 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.

Bis 1395 war Schwändi dem Kloster Säckingen abgabenpflichtig. Ursprünglich nach Glarus pfarrgenössig, gehört es seit 1349 kirchlich zu Schwanden. Die Bevölkerung trat 1528 wohl mehrheitlich zum reformierten Glauben über. Bis 1769 verfügte Schwändi mit Sool und Mitlödi über gemeinsamen Land- und Waldbesitz. Die vom Mittelalter an betriebene Kleinviehzucht wurde auch nach dem Aufkommen der Baumwollhandspinnerei zu Beginn des 18. Jahrhunderts weitergeführt und stellte im 19. Jahrhundert neben dem Wildheuen einen wichtigen Nebenerwerb für die vorwiegend ausserhalb der Gemeinde beschäftigten Textilarbeiter dar. Seit 1785 ist eine Schule nachgewiesen, das Primarschulhaus wurde 1835 gebaut. 1933 errichteten Freiwillige ein kleines Schwimmbad. Schwändi besitzt ausser dem Wald keine natürlichen Ressourcen. Seit jeher verursachen Murgänge und Lawinen gewaltige Schäden. 2005 stellte der 1. Sektor 46% der Arbeitsplätze.

Quellen und Literatur

  • H. Knobel, Gesch. der Gem. Schwändi, 1969

Zitiervorschlag

Karin Marti-Weissenbach: "Schwändi", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.11.2020. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000785/2020-11-19/, konsultiert am 29.03.2024.