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Greifenberg

Ehemalige Burg auf dem sogenannten Stollen in der Gemeinde Bäretswil ZH. Der Burgplatz ist durch zwei Quergräben in drei Hügel zerteilt, auf denen – heute nicht mehr sichtbar – ein Bergfried, ein Palas und ein Wirtschaftshof standen. Die 1223 erstmals erwähnte Burg Gryffenberg wurde 1444 durch Schwyzer Truppen zerstört, war 1552 noch als sogenannter Burgstall bekannt, gegen 1800 aber nur noch als Ruine vorhanden. Sie war mit der dazu gehörenden Gerichtsherrschaft ein Lehen der Abtei St. Gallen, das im 13. Jahrhundert die Grafen von Rapperswil, im 14. und 15. Jahrhundert die Ritter von Hinwil innehatten. 1507-1560 war die Herrschaft, zu der die ganze heutige Gemeinde Bäretswil sowie einige Höfe der Gemeinden Bauma und Hinwil zählten, in den Händen des wohlhabenden Landmanns Hans Bosshard von Bäretswil bzw. dessen Bruders Anton. 1567 übernahmen die Blarer von Wartensee das Lehen und bildeten mit den ihnen gehörenden Niedergerichten die ausgedehnte Herrschaftengruppe Kempten-Greifenberg-Werdegg, in die sich nach verschiedenen Erbgängen und Verkäufen im 17. und 18. Jahrhundert bis zu vier Parteien teilten, so die Stadtzürcher Familien Escher vom Luchs, Stucki, Schmid und von Meiss. Sie war bis zu ihrer Auflösung 1798 die grösste private Zürcher Gerichtsherrschaft und umfasste 1780 4240 Einwohner, davon gut die Hälfte in der ehemaligen Herrschaft Greifenberg.

Quellen und Literatur

Zitiervorschlag

Ueli Müller: "Greifenberg", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.11.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007823/2006-11-30/, konsultiert am 29.03.2024.