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Kemptthal

Industriesiedlung in der politischen Gemeinde Lindau ZH. 1900 314 Einwohner; 1941 228; 2000 82.

Spätmittelalterliche Einzelhofsiedlungen und Mühlen, die in der frühen Neuzeit abgegangen sind. Die Erschliessung des engen Taleinschnitts der Kempt erfolgte durch die Strassenverbindung (1831-1841) und durch die Eisenbahn Zürich-Winterthur (1856). Entscheidend für die Entstehung der Siedlung war die Wasserkraftnutzung: 1834-1846 entstanden Hammerschmieden und Mühlen, welche 1861 von Michael Maggi erworben und von 1885-1912 unter Sohn Julius zum Fabrikkomplex der Firma Maggi erweitert wurden. Der Personalbedarf führte zum Siedlungsausbau, unter anderem durch ein provisorisches Schlafhaus für 200 Personen (1896) und Arbeiterwohnhäuser für jeweils zwei bis acht Familien (1906). Noch 1976 bot die Firma Maggi rund 500 Arbeitsplätze in Kemptthal an, davon die Hälfte für Frauen und Ausländer. Zunächst wurden die Produktionsstätten, 2003 auch die Forschungsabteilung nach Singen verlegt. Die Fabrikliegenschaften gingen in die Hand der Firma Givaudan über.

Quellen und Literatur

  • Kdm ZH 3, 1978, 134-140
  • H.-P. Bärtschi, Industriekultur im Kt. Zürich, 1994, 166-169
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Martin Illi: "Kemptthal", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.08.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007811/2007-08-09/, konsultiert am 19.03.2024.