de fr it

Obstalden

Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Glarus, bildet seit 2011 mit Bilten, Filzbach, Mollis, Mühlehorn, Näfels, Niederurnen und Oberurnen die neue Gemeinde Glarus Nord. Sie umfasste das gleichnamige mittlere Dorf (685 m) sowie die Weiler Mühletal, Voglingen, Nidstalden, Stocken und Walenguflen. 1310 Obstalden. 1888 489 Einwohner; 1900 472; 1950 497; 2000 434; 2010 443.

Obstalden: Situationskarte 2010 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.
Obstalden: Situationskarte 2010 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.

1406/1415 wurde Obstalden ins Glarner Landrecht aufgenommen. Bis ins 14. Jahrhundert war es nach Schänis kirchgenössig. Die um 1300 erbaute und 1444 erstmals erwähnte Kirche verfügt über Wandmalereien aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Die Reformation erfolgte 1528. Obstalden kaufte sich 1593 vollständig von Schänis los. Um 1400 ist die sogenannte Heimkuhgenossame (gemeinsame Nutzung v.a. der Allmendwiesen durch östlich des Sallerntobels Wohnende) erstmals fassbar; 1806 trennte sich Mühlehorn von Obstalden ab. Im 17. und 18. Jahrhundert bildeten sich alte und neue Alpgenossame zur Nutzung der Alpweiden. Im 17. Jahrhundert baute man im Mürtschengebiet Eisen sowie vor allem Kupfer und Silber ab; 1848-1864 und 1916-1920 wurde der Abbau wieder aufgenommen. Im 18. Jahrhundert war die Handspinnerei weit verbreitet. 1881-1882 errichtete Obstalden das heutige Primarschulhaus, 1961 das Sekundarschulhaus, das 1973 zur Realschule des Oberstufenschulkreises Kerenzen-Mollis wurde. 2005 stellte der 1. Sektor 53% der Arbeitsplätze in Obstalden.

Quellen und Literatur

  • Die Kirche von Obstalden, o.J. [nach 1980]
  • D. Stauffacher, 100 Jahre Primarschulhaus Obstalden 1884-1984, 1984
  • E. Menzi, Die Körperschaften am Kerenzerberg, 1986
Von der Redaktion ergänzt
  • Bräm, Andreas : Glarus Nord, 2017, S. 348-371 (Die Kunstdenkmäler des Kantons Glarus, 2). 

Zitiervorschlag

Karin Marti-Weissenbach: "Obstalden", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.11.2020. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000781/2020-11-19/, konsultiert am 29.03.2024.