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RikonZell

Ortsteil der politischen Gemeinde Zell (ZH), bis 1933 Zivilgemeinde. Der Besitzer der Mühle, Leonhard Müller, galt um 1630 als einer der reichsten Untertanen Zürichs. Einer seiner Söhne, Hans Balthasar Müller, zettelte 1645 einen Steueraufstand an. Im späteren 18. Jahrhundert betrieb der Untervogt Hans Rudolf Egg in Rikon einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb. Ab 1818 gab es in Rikon mehrere mechanische Spinnereien. Eine davon wurde 1899 in ein Stanzwerk überführt, das Beschläge, Pfannen und Kochgeschirr produzierte – im Volksmund wurde es daher auch Pfanni genannt – und 1926 von Heinrich Kuhn übernommen wurde. Die Familie Kuhn siedelte in den frühen 1960er Jahren tibetische Flüchtlinge an und errichtete die Stiftung Tibet-Institut Rikon (ab 1967 tibetische Mönchsgemeinschaft). 1992 gab es in Rikon eine aus rund 150 Personen bestehende Kolonie von Exiltibeterinnen und -tibetern. Als geografischer Mittelpunkt der weit verzweigten politischen Gemeinde Zell ist Rikon auch Standort des Gemeindehauses, des Oberstufenschulhauses und des Schwimmbads.

Quellen und Literatur

  • H. Kläui, O. Sigg, Gesch. der Gem. Zell, 1983
  • P. Lindegger, 20 Jahre klösterl. Tibet-Institut Rikon, 1988
Von der Redaktion ergänzt

Zitiervorschlag

Otto Sigg: "Rikon (Zell)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 08.11.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007809/2010-11-08/, konsultiert am 18.04.2024.