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Wetzwil

Weiler der Gemeinde Herrliberg ZH, auf einer Anhöhe über dem rechten Zürichseeufer gelegen, bildete mit den Höfen Biswind, Breitwil, Hasenacker, Hof (früher Intwil), Neuhaus, Rütihof, Schwarzwald, Sennhof und Tambel eine Filial- und Schulgemeinde. 797 Wezinvilari. 1634 95 Einwohner; 1650 121; 1708/1709 199; 1758/1760 187; 1900 200; 1950 213; 2000 223.

Im 13. und 14. Jahrhundert besassen unter anderem das Fraumünster und das Kloster Oetenbach in Wetzwil Grund. 1379 verlieh König Wenzel die Vogtei Küsnacht sowie Intwil, Wetzwil und Breitwil mit hohen und niederen Gerichten an Gottfried II. aus der Ritterfamilie Mülner. Dessen Sohn Gottfried III. verkaufte die hohen Gerichte über Wetzwil, Intwil und Breitwil wahrscheinlich 1384 an die Stadt Zürich; die niederen Gerichte über die drei Weiler dürften 1412 an Zürich übergegangen sein. Als sich im 16. Jahrhundert die Dorfgemeinde Herrliberg ausbildete, gehörten Wetzwil und die umliegenden Höfe bereits dazu. Im 12. Jahrhundert war Wetzwil nach Küsnacht pfarrgenössig. Die Kapelle aus dem 8. Jahrhundert ersetzte ein romanischer Bau (Bartholomäuspatrozinium, 1370 erwähnt), der wiederum 1750 in eine barocke Predigtkirche umgestaltet wurde. 1631 wurde die Pfarrgemeinde Herrliberg-Wetzwil selbstständig; die Kirche Wetzwil verfügte aber bis 1930 über eigenes Kirchengut, mit dem bis ins frühe 19. Jahrhundert die um 1687 eingerichtete Schule finanziert wurde.

Quellen und Literatur

  • Zürcher Denkmalpflege, Ber. 8, 1975/76, 1980, 82-86
  • H. Kläui et al., Gesch. der Gem. Herrliberg, 1980
  • H.R. Schwarzenbach-Hanhart, «Geheimnisse der Kirche Wetzwil», in Herrliberger Kal., 2009, 32-35
Von der Redaktion ergänzt

Zitiervorschlag

Christian Baertschi: "Wetzwil", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.10.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007805/2013-10-28/, konsultiert am 11.04.2024.