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Sézegnin

Archäologischer Fundort nationaler Bedeutung in der politischen Gemeinde Avusy GE.

1973-1979 wurde bei Sur le Moulin eine Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte Nekropole systematisch ausgegraben, bevor diese durch einen Steinbruch zerstört wurde. Von mindestens 1000 Gräbern vom Ende des 4. bis Anfang des 8. Jahrhunderts waren 710 erhalten. Bei der Auswertung galt das Hauptaugenmerk den Bestattungsriten zur Zeit der Christianisierung und der Demografie, wobei sich der für das Frühmittelalter allgemein angenommene Bevölkerungsschwund nicht erhärten liess: Sézegnin zählte damals wohl 120 bis 170 Einwohner. Das Gräberfeld grenzte an ein Landgut, das 1976 entdeckt und 1982 ausgegraben wurde. Es bestand aus einem Haupt- und diversen Dienst- und Wirtschaftsgebäuden, bei denen es sich zum Teil um Grubenhäuser handelte. Vermutlich ging es aus einer nordöstlich davon gelegenen villa der hohen Kaiserzeit hervor, deren Fundamente auf Luftaufnahmen zu erkennen sind. Bei Le Colombier befindet sich ein weiterer ehemaliger Friedhof.

Quellen und Literatur

  • S. Simon, «Nécropole de Sézegnin», in Archives suisses d'anthropologie générale 46, 1982, 77-174
  • B. Privati, La nécropole de Sézegnin, 1983
  • B. Privati, «Sézegnin GE: une unité agricole du haut Moyen Age», in ArS 9, 1986, 9-19
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Béatrice Privati: "Sézegnin", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 25.11.2011, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007758/2011-11-25/, konsultiert am 25.04.2024.