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AbtwilSG

Siedlung in der politischen Gemeinde Gaiserwald SG. Hauptort und Sitz der Gemeindeverwaltung. Um 1200 Appiwilla. 1818 ca. 300 Einwohner und 45 Häuser; um 1900 ca. 400 Einwohner; 1970 2403; 1990 4367.

Im Gaiserwald bildeten sich nach und nach drei dörfliche Siedlungen heraus: das aus dem Hof Appwile (1357) entstandene Abtwil, bereits von Vadian als Dörflin erwähnt, sodann St. Josefen aus dem 17. und Engelburg aus dem 18. Jahrhundert. August Hardegger baute in Abtwil 1904-1905 die heutige neugotische Kirche mit Pfarrhaus. Zum althergebrachten bäuerlichen und kleingewerblichen Verdienst kamen im Laufe des 19. Jahrhunderts neue Einkünfte aus der Industrie (Stickerei als ländliche Heimarbeit und in Fabriken) hinzu. In Abtwil und Umgebung gab es um 1860 rund 30 Handwerker und Gewerbetreibende, dazu Leinwand- und Baumwollfabrikation. Seit jeher gingen die Abtwiler und Abtwilerinnen vor allem in der nahen Stadt St. Gallen der Arbeit nach. Seit den 1960er Jahren sind vermehrt Städter nach Abtwil gezogen, das heute aus mehreren Siedlungsgebieten besteht: dem alten, allerdings weitgehend zerstörten Dorfkern, der Einfamilienhaussiedlung am Sonnenberg sowie dem Industriegebiet um das Freizeitgelände Säntispark der Migros. Das Dorf ist zu einem Teil der Agglomeration St. Gallen geworden.

Quellen und Literatur

  • E. Ziegler, Gaiserwald in alten Ansichten, 1983 (21996)
  • W. Beeler, Gaiserwald vor dem Tobel, 1984
  • D. Studer, Ortsbildinventar der Gem. Gaiserwald, 1990
Weblinks
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GND

Zitiervorschlag

Ernst Ziegler: "Abtwil (SG)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.06.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007649/2009-06-18/, konsultiert am 28.03.2024.