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BelmontVD

Im 11. und 12. Jh. umfasste die Herrschaft des mächtigen Geschlechts von Grandson fast den ganzen waadtländ. Jurafuss. Die meisten der dort errichteten Burgen wurden zu Zentren von Lehensherrschaften jüngerer Zweige der Fam. Die erste Burg B. stammt aus dieser unruhigen Zeit. Sie stand auf einem vorspringenden Molassefelsen (Standort des heutigen Friedhofs von B.-sur-Yverdon) und beherrschte fast das ganze Orbetal. Für ihre Bedeutung zeugt, dass sich im 12. Jh. die Herren von Grandson zuweilen auch Herren von B. nannten. Erstmals 1154 erw., fiel die Burg vor 1185 als Erbe Jordan von Grandson-B. zu und wurde bald zum Zentrum einer Herrschaft, die ausser dem Burgstädtchen B. die Dörfer Gressy, Ependes (VD), Suchy, Valeyres-sous-Ursins und Ursins, sowie Feudalrechte in der Gegend umfasste. 1275 wurde die Burg umgebaut und erhielt einen runden Bergfried. Bis 1389 blieb sie in Händen der Grandson-B., dann wurde sie vom Gf. von Savoyen eingezogen und war 1393-1428 Lehen der Herren von La Trémoille. 1428-47 war B. wieder Kastlanei, ging 1447 an die Chalon-Arlay über, wurde 1470 von Jolanda von Savoyen erworben und schliessl. 1478 dem Herzogtum einverleibt. Die Burg B. diente in der Folge als Witwensitz der Louise von Savoyen, Gattin des François de Luxembourg-Martigues und ging später an deren Sohn François über. Beim Berner Einfall 1536 wurde die Burg geschleift, und François musste den Gnädigen Herren von Bern huldigen. Nach seinem Tod 1553 wurde B. eine einfache Kastlanei der Landvogtei Yverdon.

Quellen und Literatur

  • O. Dessemontet, La seigneurie de B. au Pays de Vaud, 1955

Zitiervorschlag

Olivier Dessemontet: "Belmont (VD)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.05.2004, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/007569/2004-05-10/, konsultiert am 29.03.2024.